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In ihren Arbeiten thematisieren Mickry 3 die Gesellschaft und ihren Wandel, bzw. untersuchen deren Transformationsprozess hin zu einer überarbeiteten, überforderten und übersexualisierten Gesellschaft. Es ist eine kritische Auseinadersetzung mit aktuellen Fragestellungen nach Politik, Konsum-, Alltags- und Popkultur. Ihre Überlegungen und Denkprozesse finden schliesslich in der so charakteristischen, cartoonhaften Bildsprache ihren Ausdruck. Die Arbeiten sind sehr pointiert und visuell plakativ und erscheinen teilweise wie ein Gegenpol zur inhaltlich differenzierten Botschaft der Werke. Dabei geht es aber nie um eine mahnende Haltung. Viel mehr wollen Mickry 3 mit ihren Skulpturen, Installationen, Reliefs und Zeichnungen das Bewusstsein bei den Betrachter*innen schärfen, dass diese scheinbar alltäglichen Prozesse im Grunde äusserst komplexe Verläufe sind, die einer mehrmaligen Auseinandersetzung bedürfen. Dass neben allem Ernst der Sache der Humor nicht abhanden kommen darf, zieht sich wie ein roter Faden durch ihr gesamtes Schaffen und wird auch im kunstkasten humoristische Erleichterung bieten.

Das machen von Kunst manifestiert sich bei Mickry 3 oft in Skulpturen aus Material, welches nicht sonderlich ökologisch ist. Das Kollektiv sieht sich selber seit längerem mit dem Dilemma konfrontiert, den jeweiligen Anspruch an die persönliche Lebensweise nicht auf ihr künstlerisches Schaffen übertragen zu können. Wenn die Künstlerinnen selbst über ihre Arbeit kritisch reflektieren und spezifisch den zeitgenössichen Aspekt beleuchten, so stellen sie fest, dass insbesondere die Wahl des Materials losgelöst vom Nachhaltigkeitsgedanken getroffen wird. Sie selbst schreiben: „Privat sind wir bemüht, unseren ökologischen Fussabdruck so weit es geht klein zu halten. Paradoxerweise werden diese Bemühungen jedoch abrupt über den Haufen geworfen, sobald wir unser Atelier betreten, ganz nach unserem Lebensmotto Alles für die Kunst“.

Mickry 3 möchte sich im Jahr 2021 intensiv mit den Themen Nachhaltigkeit und Recycling befassen und konstruktiv einen Beitrag leisten. Bis anhin gebrauchte und übriggebliebenen Materialien aus dem Atelier werden für die Ausstellung im kunstkasten recyclet. In ihrer Auseinandersetzung hinterfragen sie das Material und deren Geschichte. Wie viel Abfall und Restmaterial entstand durch unsere bisherige künstlerische Arbeit? Welche Abfälle und Restmaterialien sind wieder verwertbar und in welcher Form? Was bedeutet Recycling? In welchem Zusammenhang stehen zeitgenössische Kunst und Nachhaltigkeit? Und wie wollen wir uns als Kollektiv und mit unserer Arbeit in diesem Diskurs positionieren?

 

Christina Pfander (*1980), Dominique Vigne (*1981) und Nina von Meiss (*1978) besuchten gemeinsam von 1997-2001 die F+F Schule für Kunst und Mediendesign in Zürich. Seit 1998 arbeiten sie als Kollektiv unter dem Namen Mickry 3. Jüngste Ausstellungen: Drei Brunnen für Steffisburg, Kunsthaus Steffisburg, Steffisburg (2019), Ich und die anderen, Stiftung Kunstsammlung Albert und Melanie Rüegg, Zürich (2019), Spot on, Gebert Stiftung für Kultur, Alte Fabrik, Rapperswil-Jona (2019), Jubiläumsausstellung, 40 Jahre Kunsthalle Palazzo Liestal, Liestal (2019), Sculptresses, Atelier Hermann Haller, Zürich (2018), Werk und Atelierstipendium der Stadt Zürich, Helmhaus, Zürich (2017), Gasträume 2016, Kunst auf öffentlichen Plätzen, Zürich (2016), Mickry 3 – Alex Sadkowsky, Helmhaus, Zürich (2014). Weitere Infos: https://www.mickry3.net/

 

Kuratiert von Katharina Lang

Die Ausstellung im kunstkasten befindet sich im öffentlichen Raum und kann jederzeit besucht werden. Veranstaltungen werden an dieser Stelle unter geltenden COVID-19-Schutzmassnahmen kommuniziert.

 

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Katharina-Sulzer-Platz
8400 Winterthur
Switzerland

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Mickry3

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