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Recycled extractions: From bin to pin
Vernissage, 17. Mai, 18 – 21 Uhr
Do & Fr, 14 – 19 Uhr | Sa, 11 – 17 Uhr | nach Vereinbarung

Michael Bodenmann | Florian Bühler | Gina Fischli | Patrick Graf | Fabienne Hess | Nici Jost | Lutz & Guggisberg | David Renggli | Niklaus Rüegg | DS Son | Martina von Meyenburg

Three Janes by Valentina Frutig, Frédérique Hutter, Bettina Meier-Bickel
Hosted by Mr. Green

 

Weltweit produzieren wir über zwei Milliarden Tonnen Müll pro Jahr und die Zahl wächst stetig weiter. Die Entsorgung von Verpackungen, Behältern und Biomüll gehört in vielen westlichen Haushalten zum Alltag, wenngleich ein nachhaltiger Umgang von Ressourcen und vor allem eine Reduktion der eigenen Abfallproduktion, für Privatpersonen und Unternehmen ein schwieriges Unterfangen darstellt. Obwohl seit dem Altertum recycelt wurde, etablierte sich in unseren Breitengraden erst mit dem Aufkommen der Umweltbewegung der 1970er Jahre die freiwillige Mülltrennung, zunächst vor allem von Altpapier und Altglas. Mittlerweile beschäftigen sich ganze Industrien und Technologiekonzerne damit, den Abfall unserer Gesellschaft zu entsorgen und richtig zu rezyklieren.

Um Abfall in Wertstoffe umzuwandeln leistet das Unternehmen Mr. Green mit Hauptsitz beim Predigerplatz mitten in der Züricher Altstadt mithilfe eines cleveren Recycling-Services einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Seit über 10 Jahren setzt sich Mr. Green für die Sammlung von Wertstoffen und deren Recycling in verschiedenen Schweizer Städten ein. Das Ende 2023 gegründete Zürcher Kunstvermittlungs- und Kuratorentrio Three Janes, bestehend aus Valentina Frutig, Frédérique Hutter und Bettina Meier-Bickel, wurde von Mr. Green eingeladen, in deren Räumlichkeiten eine Ausstellung zum Thema der Wiederverwendung von Materialien zu kuratieren.

Im Alltag ist Abfall negativ konnotiert, denn es sind Stoffe und Gegenstände, die schmutzig, verbraucht oder überflüssig sind, mit der Zeit stinken und keinen unmittelbaren Verwendungszweck mehr erfüllen. Nicht erst seit dem ausführlichen Lexikon der Kunsthistorikerin Monika Wagner zu den Werkstoffen der modernen Kunst „von Abfall bis Zinn“ oder durch die Ideen des „Upcyclings“ hat sich innerhalb der Kunst eine Bewegung etabliert, die Abfall oder ausgediente Gegenstände zu Wertstoffen verwandelt und damit Neues schafft. Abfall und Kunst sind nur auf den ersten Blick zwei Extreme wie es der Kurator Paolo Bianchi mit dem „Erhabenen“ und dem „Ekeligen“ in Worte fasste. Den klassischen Materialien der Kunst wie Bronze, Silber, Gold und Marmor als Garant für Unvergänglichkeit wurden in der Kunst des 20. Jahrhunderts, spätestens seit der Arte Povera und der Arbeit von Joseph Beuys, eine Absage erteilt. Auch durch die sozialen Umstände von Kunstschaffenden hielt gebrauchtes, „billiges“ Material in die Ateliers Einzug, auch weil Kunst dadurch als Untersuchung von Prozess und Kontext eine wichtige Erweiterung und gesellschaftlich grössere Relevanz erfuhr. Die Grenzen zwischen Kunst und Nicht-Kunst, «low» und «high», wurden verschoben und neu ausgelotet. Der Reiz von fehlerhaftem, misslungenem oder verbrauchtem Material fasziniert Kunstschaffende bis heute.

Die Ausstellung bei Mr. Green vereint Künstler:innen, die sich mit einer grossen Bandbreite von Wertstoffen in verschiedenen Medien auseinandersetzen, sei dies in formaler Hinsicht als Werkmaterial oder als konzeptueller Ausgangspunkt für Fragen zu Umwelt, Kreislaufwirtschaft oder der Generierung von Werten durch Kontextualisierung. Bereits produzierte und sich in der Schweiz befindenden Werke sollen den Nachhaltigkeitsaspekt auf einer weiteren inhaltlichen Ebene in die Ausstellung integrieren.

Die hauptsächlich aus der Schweiz stammenden Künstlerinnen werden auf vier Etagen sowie dem Aussenraum im Innenhof von Mr. Green präsentiert. Während der Ausstellungsdauer sind verschiedene Events zum Thema Abfall und Recycling geplant. Diese Ausstellung ist die erste Präsentation des Kunstvermittlungs- und Kuratorenkollektivs Three Janes und stellt den Anfang einer fortlaufenden Zusammenarbeit des Trios dar.

Infos

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Exhibition
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Zürich
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