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Während 44 Jahren hat die Galerie Palette in Zürich in über 400 Ausstellungen moderne Kunst ausgestellt und war so ein wichtiger Schauplatz der Zürcher Kunstszene. Viele, oft noch unbekannte Künstlerinnen und Künstler konnten dort ihre Werke zeigen.
Die Pop-up Galerie wird nun für 2 Monate dieses Wirken nochmals der Öffentlichkeit vorstellen mit über 300 verkäuflichen Original-Werken und Grafiken aus der Sammlung der Palette-Gründer André E. Wiesner und Franz Kohlbrenner.

Die Entstehung einer Sammlung
1946 machen sich der gelernte Vergolder André E. Wiesner (1924-1998) und der Einrahmer Franz Kohlbrenner (1918-2010) selbstständig und gründen ein kleines Einrahmungsatelier, das "Atelier Wiesner und Kohlbrenner" an der Seefeldstrasse 69 / Mainaustrasse in Zürich. Da die beiden Freunde die jungen Künstler ihrer Generation bekannt machen wollen, beschliessen sie 1949, eine Kunstgalerie zu eröffnen. So kommt es, dass 1949 die "Galerie Palette" in der Zürcher Szene auftaucht. Damals gab es in Zürich nur sechs Galerien. Alle stellen ausschließlich "lukrative" Künstler aus, ohne der neuen Generation wirklich eine Chance zu geben.
Das Rahmenatelier ist sehr klein, und es ist unmöglich, Werke aufzuhängen. Doch all ihre Kontakte bestätigten ihnen, wie wichtig es wäre, in einer Stadt wie Zürich eine Galerie für zeitgenössische Kunst zu eröffnen. Schließlich finden André E.Wiesner und Franz Kohlbrenner im selben Gebäude wie ihr Atelier die idealen Räumlichkeiten um ihre Galerie zu eröffnen.
André E. Wiesner und Franz Kohlbrenner hatten damals noch keine Erfahrung als Galeristen. Aber sie hatten den Mut und den Elan der Jugend. Die Galerie wird im Frühjahr 1949 mit einer Vernissage von Alexander Soldenhoff eröffnet. Wie versprochen, versucht die Galerie jungen Künstlern eine Chance zu geben. So ist die dritte Ausstellung Walter Grab gewidmet, der zu dieser Zeit noch ein Amateur ist ... einige der Bilder, die er für die Ausstellung mitbringt, sind zum Zeitpunkt des Aufhängens noch nicht einmal trocken.
Die Finanzen bleiben jedoch wackelig. Zunächst hatten sich die beiden Gefährten vorgestellt, dass die Aussteller die Kosten für ihre Ausstellung übernehmen würden. Doch das war ein Trugschluss: Die meisten der jungen Künstler hatten zwar Talent, aber keinen Cent. Schließlich wurde eine Vereinbarung getroffen: Jeder Künstler verpflichtete sich, am Ende seiner Ausstellung ein Bild zu hinterlassen. So entsteht nach und nach eine einzigartige Sammlung, welche die Trends einer Epoche und einer Generation widerspiegelt. Trotz allem durchlebt die Galerie Höhen und Tiefen und musste mehrmals umziehen, von der Mainaustrasse / Seefeldstrasse in den «Olivenbaum» am Bahnhof Stadelhofen und schlussendlich an den Zeltweg 40.
1983 griff eine Brandstiftung im Nachbarhaus auf die Galerie über und zerstörte einen Großteil des Ateliers und der Kunstwerke der Sammlung. Der Besitzer des Hauses wollte um jeden Preis, dass sie weitermachten und stellte André E. Wiesner und Franz Kohlbrenner eine provisorische Räumlichkeit zur Verfügung bis die Galerie wieder aufgebaut war.
Dass die Galerie aus der Asche auferstanden ist, ist der Unterstützung von befreundeten Künstlern, Spendern und Galeristen in Zürich zu verdanken. Aus Solidarität organisierten sie eine Ausstellung, bei der viele Freunde, Künstler und Sammler Werke zur Verfügung stellten. Dies hat sie sehr unterstützt und ermutigt. Der Gewinn aus dieser Solidaritäts-Ausstellung ermöglichte es der Galerie, weiterzumachen, und die restlichen Werke wurden in die Sammlung aufgenommen.
1988 beschloss Franz Kohlbrenner nach 42 Jahren als Einrahmer in den Ruhestand zu gehen. Er überließ die Galerie und Einrahmerei seinem Kollegen André E. Wiesner, der sie drei Jahre später altershalber verkaufte.
Der Name GALERIE PALETTE erlischt mit diesem Verkauf 1993, nach über 40 Jahren und etwa 400 Ausstellungen, in denen Werke von über 600 Künstlern gezeigt wurden.
Die Internet-Galerie www.galeriepalette.ch gibt einen Überblick über das Schaffen der Galerie und der ausgestellten Künstler.

Die Pop-Up Galerie
Die Erbinnen und Erben der beiden Galeristen werden nun noch einmal die Galerie Palette als Pop-Up Galerie auferstehen lassen: unweit der ursprünglichen Galerie, im Zürcher Seefeld an der Feldeggstrasse 50 vom 1. Dezember 2023 bis zum 27. Januar 2024.
Mit den ausgestellten Werken soll ein Rückblick über die Ausstellungen ermöglicht werden, der auch den jüngeren Generationen Einblick in das Zürcher Kunstschaffen von 1949 bis 1988 geben soll. Ganz im Sinne der verstorbenen Galeristen ist es auch, dass viele der aktuell «gelagerten» Werke, nochmals an die Öffentlichkeit kommen und bei Kunstfreunden einen neuen Platz finden.

 

Mittwoch bis Freitag 10h – 20h
Samstag 10h – 18h
Sonntag 3. und 17. Dezember 10h – 18h
Vernissage: Freitag 1. Dezember 17h – 21h
Finissage: Samstag 27. Januar 17h – 21h

Infos

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