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Sammlung: Paul Fröhlich

1995 gelangte der Nachlass Paul Fröhlichs, der 17 Ölgemälde und mehrere Hundert Zeichnungen und Radierungen umfasst, als Schenkung in die Sammlung des Glarner Kunstvereins. Das Kunsthaus Glarus widmet dem Glarner Künstler mit Sammlung: Paul Fröhlich nach einer ersten Präsentation der Werke im Jahr 1997 erstmals wieder eine monografische Ausstellung. Neben einer Auswahl seiner Ölgemälde wird eine bedeutende Anzahl Radierungen und Zeichnungen präsentiert. Die Auswahl der Werke bezieht sich grösstenteils auf Sujets, die fantastische und surreale Motive zeigen – die Stile, in denen Fröhlich künstlerischen Ausdruck fand, sind jedoch facettenreich. Diesem Aspekt wird durch die Werkauswahl ebenfalls Rechnung getragen.

Aus einer Industriellenfamilie aus Ennenda stammend, die im internationalen Textilhandel tätig war, bewunderte Fröhlich die europäischen Avantgarden, insbesondere in Wien und Paris, wo er von 1925 bis 1927 beziehungsweise von 1931 bis 1932 lebte. Die Spannungen zwischen dem evangelischen Bürgertum, aus dem er stammte, und einem bohèmehaften Leben, das er sich wünschte, beschäftigten ihn zeitlebens.

Fröhlichs Bildsprache zeugt von den Einflüssen der europäischen Kunstströmungen des frühen 20. Jahrhunderts. Als Autodidakt in Zeichnung, Radierung und Malerei entwickelte der Künstler einen eklektischen Stil, durchdrungen von Surrealismus und Symbolismus, teilweise aber auch sehr konventionellen Ansätzen. Er entwickelte seine Werke, insbesondere die Radierungen, mithilfe zahlreicher Skizzen über einen langen Zeitraum hinweg. Die dichte Strichführung in seinen Radierungen verweisen als Spuren einer physischen Handlung gleichzeitig auf die Dringlichkeit seines Schaffens. In Fröhlichs Landschaften, Stillleben und Porträts herrscht eine (alb)traumhafte und geheimnisvolle Stimmung, die eine eher düstere Weltsicht offenbart.

Es gelang Fröhlich, der zeitlebens unter schweren Depressionen litt, nicht, sich in einem Netzwerk professioneller Gleichgesinnter oder auf dem Kunstmarkt zu etablieren. Zuletzt lebte er in Ascona, wo er sich im Alter von 38 Jahren das Leben nahm.

*1901 in Ennenda. † 1939 in Ascona.

1997 wurde durch den Glarner Kunstverein ein Überblickskatalog zu Paul Fröhlichs Werk herausgegeben: Susann Wintsch, Annette Schindler (Hg.), Paul Fröhlich. 1901–1939, 1997. Mit zahlreichen Abbildungen, deutsch, 48 Seiten. Das Buch ist in unserem Shop und auf unserer Website erhältlich.

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