Victoria Lomasko. Other Russias

Die 1978 im südlich von Moskau gelegenen Serpuchow geborene Victoria Lomasko hat 2003 an der Staatlichen Universität für Druckwesen in Moskau Grafik und Buchdruck studiert und darauf ihren Weg in die Grafikreportage gefunden. Lomasko wurde inspiriert von dokumentarischen Zeichnungen aus der Zeit der Leningrader Blockade, aus Straf- und Arbeitslagern und dem Militär. Heute liegt der Fokus der Künstlerin auf verschiedenen Subkulturen und benachteiligten Schichten Russlands: von LGBT-Aktivisten und Sexarbeiterinnen bis hin zu Gastarbeitern und in der Landwirtschaft der Provinzen des Landes Beschäftigten. Lomasko beobachtet Menschen und Situationen genau und hält sie mit einer gekonnt spontanen und kraftvollen Linie stilisiert, aber präzise fest.

Die erste grössere Einzelausstellung der engagierten Künstlerin und Zeichnerin Victoria Lomasko zeigt die ausfwendigen Bildreportagen zum Gerichtsprozess gegen die Veranstalter der Ausstellung «Verbotene Kunst 2006», den Pussy-Riot-Prozess und ihre jüngsten Reportagen und Zeichnungen zur russischen Gesellschaft mit ihren Spannungen und Konflikten. Die engagierte Künstlerin wird einen Monat lang im Atelier Mondial der Christoph Merian Stiftung arbeiten und im Cartoonmuseum Basel Wandbilder für ihre erste grössere Einzelausstellung anfertigen.