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Experimentelle Arbeiten im Wettsteinhäuschen mit Ephemera und Glas

Das von der Basler Künstlerin Sabine Gysin initiierte Gemeinschaftsprojekt "Nach Birken" zeigt eine Serie von experimentellen Arbeiten, die sieben in der Schweiz lebende Künstlerinnen und Künstler mit dem historischen Wettsteinhäuslein und Garten aus dem 16. Jahrhundert am Claragraben verbindet. 

Ursprünglich nur ein Weinberghäuschen mit Garten aus dem 16. Jahrhundert, wurde ein neues Ateliergebäude im 20. Jahrhundert für den Basler Bildhauer Alexander Zschokke (1894-1981) angebaut. Im Jahr 2019 wurde ein Verein gegründet, der das Atelier und den Garten für künstlerischen Freiraum öffnete und begann - auch mit Gastprojekten - den Raum experimentell und prozessorientiert neu zu denken. Erbe von Zschokke mit dessen unberührten, Maquetten, Gussformen und Werkzeugen wird aus dem Dornröschenschlaf - geholt, lebt und entwickelt sich weiter.

Die neueste Gastaustellung im Wettsteinhäuschen, Nach Birken, lädt die Besucher und Besucherinnen, den Ort durch die Sprache des Glases zu sehen. Sabine Gysin und die anderen an dem Projekt beteiligten Künstlerinnen und Künstler - Amélie Bodenmann, Anja Braun, Axel Töpfer, Helena Tapajnova, Justine McLaren und Françoise Bolli - haben im vergangenen Jahr eine Reihe von individuellen und gemeinschaftlichen Installationen geplant. Sie alle haben unterschiedliche Hintergründe in den Bereichen Skulptur, Installation, Ephemera, Sound, Wortkunst, Keramik und Glas. Bei der Durchsicht von Karten und Fotografien aus dem Archiv entdeckten sie ein Bild aus den späten Jahren des 19. Jahrhunderts, das etwa 30 männliche Künstler zeigt, die im Garten des Wettsteinhäuschens mit vielen Birken ein sonniges und flüssiges Picknick genießen, umgeben von leeren Flaschen.

Die Bierflaschen auf dem Bild, ein Synonym für die Glasbläserei und die Erfrischung eines Glasbläsers, wurden zum Sprungbrett für die Ideen der Künstler und Künstlerinnen. Die Birken erinnerten sie daran, dass ganze Wälder in der Nähe von Glasfabriken abgeholzt wurden, um den Prozess der Glasherstellung zu unterstützen. Die Asche von Buchen und Eichen lieferte die Pottasche, die die Temperatur für das Schmelzen und die Formgebung von Glas senkte. Bei ihren Recherchen erfuhren die Künstlerinnen und Künstler auch, dass Birken die ersten Bäume sind, die nach einem Waldbrand austreiben und die nachfolgenden Bäume schützen und nähren. 

Der Titel Nach Birken ist eine Hommage an die ursprüngliche Inspiration für die Ausstellung: Neue Ansätze für die traditionelle Glasherstellung und die Präsentation sich entwickelnder Werke. Im Laufe der dreiwöchigen Ausstellung werden Objekte, Texte und Ereignisse rund um Glas enthüllt. Dazu gehören der Aufbau einer mobilen Glaswerkstatt mit Glasschmelzofen vor Ort und experimentelle Glasbläserei, deren Erzeugnisse in die Ausstellung aufgenommen werden, sobald sie entstanden sind. 

So wie die Holzasche in modernen Glasrezepten nicht mehr verwendet wird, sind auch die Birken, die auf den Fotos des Wettsteinhäuschen vor hundert Jahren zu sehen waren, verschwunden. Auch die Kultur der Künstlerpicknicks nur für Männer gibt es nicht mehr. Gysin, Bodenmann, Braun, Töpfer, Bolli, Tapajnova und McLaren erweisen Zschokke und den historischen Ursprüngen des Ortes ihre Reverenz und schaffen gleichzeitig ein dynamisches Gemeinschaftskunstwerk, das ein Publikum jeden Alters zum Entdecken einlädt.

Nach Birken wird unterstützt von der Abteilung Kultur Basel-Stadt und der Hans und Renée Müller-Meylan Stiftung. 

Nach Birken wird am Sonntag, 16. Oktober, 15.00 Uhr, im Wettsteinhäuschen, Claragraben 38, Basel, eröffnet und dauert bis Sonntag, 6. November. Geöffnet Donnerstag - Sonntag 15.00 bis 18.00 Uhr

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Wettsteinhäuschen
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