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Act — Performative Grenzgänge

Basel/Schweiz — Keine Wolke am Himmel, die Sonne brennt. Im Tank auf dem Campus Dreispitz in Basel regeln sich die Storen von allein – der gläserne Kubus denkt mit. Ebenso die Studierenden, die sich hier in Vorbereitung auf das Act Performance Festival für einen mehrtägigen Workshop zusammenfinden, geleitet von Hannah Weinberger und Marion Ritzmann. Die beiden sind nicht nur Dozentinnen am Institut Kunst Gender Natur HGK Basel FHNW, sondern auch verantwortlich für das Festivalprogramm in Basel. Doch das Act legt noch fünf weitere Stopps ein und wird auch 2025 wieder von den «üblichen Verdächtigen» getragen: von der HEAD Genf, der ZHdK und F+F Zürich, der HKB Bern, der EDHEA Valais, der HSLU D&K Luzern und eben der HGK Basel FHNW. Dass das Festival Jahr für Jahr weitergehe, sei vor allem der Eigeninitiative der Dozierenden zu verdanken, betont Weinberger. Sie und Ritzmann, beide einst selbst Studentinnen der bildenden Kunst, sind schon viele Jahre an der Schule tätig. Der ursprüngliche Antrieb für das Festival sei nach wie vor derselbe: den Studierenden eine Plattform für Performancekunst bieten. Und zwar auch – oder gerade – jenen, die noch wenig bühnenerprobt seien, wie Ritzmann erzählt. «Scheitern ist erlaubt», ergänzt Weinberger. «Der Fokus liegt darauf, mutig Neues auszuprobieren.»

Vor der Anmeldung tauschen sich die Studierenden am Kick-off-Event, dem sogenannten Mammuttag, über ihre Ideen aus – und lernen zugleich die von Ausgabe zu Ausgabe wechselnden Räume kennen, in denen sie performen können. Die Entscheidung, wo performt werden darf, liegt bei den Dozierenden, wo performt werden will, bei den Studierenden. Etwa wie dieses Jahr im Schloss Mercier in Sierre – oh là là! – oder im Kunstmuseum Basel. Dort entstehen die Performances im Rahmen der Ausstellung von Medardo Rosso – jenem Bildhauer, der bereits im 19. Jahrhundert Skulptur als lebendigen, performativen Prozess verstand. Eröffnet wird das Programm des Act Basel durch einen Vortrag der renommierten Performance-Künstlerin Alexandra Pirici, die über Traditionen ebenso wie über neue Formen der Performancekunst spricht. Für die Studierenden soll das wichtige Impulse liefern, ihre Performances gerade innerhalb eines institutionellen Rahmens zu reflektieren. Denn: Was heisst es eigentlich, auf einer «Bühne» zu stehen und den eigenen Körper dem Blick des Publikums so unmittelbar auszusetzen? Wenn der Körper selbst zum Medium wird, entstehen nicht nur künstlerische, sondern auch zutiefst persönliche Fragen. So erstaunt es nicht, dass gleich zu Beginn des Workshops eine Studentin fragt: «Können wir zuerst darüber sprechen, welche Berührungen in Ordnung sind?» Denn auch wenn die Performancekunst kaum Regeln kennt – Grenzen gibt es dennoch. Und die verdienen besondere Aufmerksamkeit. 

Exhibitions / Events

Title Date Type City Country Details
ACT Performance Festival 2025 12.04.2025-18.05.2025 Event Genève Switzerland
12.04.2025-18.05.2025
Event
Genève
Switzerland

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Basel/Münchenstein
der TANK
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Basel/Münchenstein