Basel — In den Hochhausschluchten, zwischen verlassenen Büroräumen und den dunklen Schatten der Nacht spielt das filmische Werk von Valentin Noujaïm (*1991). An diesem Nachmittag bin ich allein in der Kunsthalle Basel. Wie passend. Denn auch die Ausstellung ‹Pantheon› kreist um Themen der Einsamkeit, in deren Zentrum Menschen weitgehend durch Architektur ersetzt erscheinen und Gespräche durch Überwachungsvideos. Doch zum Glück nicht nur das: Der Klang eines Saxofons zieht mich sanft in den ersten Teil von ‹La Défense›, einer Trilogie, die Lebensgeschichten am Rande der französischen Gesellschaft nachspürt. Azedine erzählt beispielsweise von der Underground-Clubszene der 1980er-Jahre, von seinen Brüdern als einzigen Vorbildern, vom «Schläger-Style», dem Ausgegrenztsein als Araber, aber auch von seiner Schüchternheit. Im Ausstellungsraum treten jene Stimmen hervor, die im Lärm der Gegenwart allzu oft untergehen. Und wer genau hinhört, findet das Einsame auch im Gemeinsamen.