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videocompany — Videokunst all over

Zofingen — Wieder einmal klafften Vorstellung und Realität weit auseinander: In der videocompany wird nicht etwa in einem kleinen, dunklen Hinterzimmer vor sich hingewerkelt. Als Genossenschaft organisiert, arbeitet das neunköpfige Team rund um Aufdi Aufdermauer über mehrere Stockwerke verteilt begeistert an einer schier unübersichtlichen Anzahl von Projekten gleichzeitig. Dank flacher Hierarchien, einer offenen Kommunikation – zum Beispiel über eine gemeinsame E-Mail-Adresse – und dem umfassenden Know-how kann die videocompany der hohen Nachfrage im Bereich der Videokunst gerecht werden. Ihr Alleinstellungsmerkmal: «Wir können nahezu jedes Kassettenformat, das je existierte, abspielen», so Aufdermauer vor einer imposanten Wand aus Geräten, die nur entfernt an den Kassettenrekorder aus der Kindheit erinnern. Zum Angebot gehört neben der Produktion und Restauration von Videokunst auch die Vermietung und Installation von Videotechnik für Museen, Galerien, Kunsträume und Künstler:innen.
 
Aufdermauer, der Kameramann wurde, noch bevor es diese Ausbildung offiziell gab, ist seit den Anfängen der videocompany vor 37 Jahren mit dabei. Zusammen mit anderen Kulturschaffenden gründete er das Unternehmen im Bahnhofbuffett in Zofingen, um das damals noch besonders kostspielige Medium Video auch für Kunstschaffende nutzbar zu machen. Anfangs erfüllten sie auch Dienstleistungsaufträge, doch schon bald konnten sie sich ausschliesslich um die Projekte ihrer Wahl kümmern. Nicht jeder Auftrag wird dabei angenommen. In den Statuten der Genossenschaft steht der nach wie vor gültige Absatz: «Wir arbeiten ausschliesslich für Kunst und Architektur.»

Die videocompany betreut in ihrem grossen Netzwerk zahlreiche Stammkund:innen, etwa Ingeborg Lüscher, Roman Signer, Zilla Leutenegger oder Pipilotti Rist. Auch sind die Bestände vieler Institutionen im Archiv sicher untergebracht. Letztes Jahr zeigte die videocompany im Kunsthaus Zofingen eine Ausstellung, die bedeutende Pionierinnen der Videokunst präsentierte und zu den erfolgreichsten seit der Gründung der Institution gehörte. Was sich alles in den zahlreichen Archiven und Schränken der videocompany an Schätzen noch so verbirgt, lässt sich nur erahnen. Die Videokunst, mit ihren vielfältigen Präsentationsformen und den sich ständig weiterentwickelnden Technologien, verwandelt die Arbeit der videocompany jedenfalls in einen fortwährenden Prozess des «learning by doing».

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