Genf — Hat es etwas damit zu tun, dass die Mutter von Gina Folly (*1983) von Beruf Floristin ist? In ihrer neuen Werkserie jedenfalls lässt die Basler Künstlerin Blumen zu Objekten werden. Sie liegen auf einfachen, braunen, lackierten Pappschachteln oder sind in diesen brav aufgereiht. Im Braun des Kartons bilden die Blüten Farbpunkte – weiss, rosa oder orange, aber erstaunlicherweise sind auch aschgraue Rosen mit dabei. Durch ein technisches Verfahren wurden die Blumen «stabilisiert» und zu ewiger Jugend gezwungen – «mumifiziert» sagt Folly. Die Schachteln werden zu Särgen und die kurzen Sätze aus einer Horoskop-App, die als Werktitel dienen, zu Epitaphien. Eine schleichende Melancholie, aber auch Leichtigkeit und Ironie schwingen hier mit.
Gina Folly — Mumifizierte Blumen