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Kuratiert vom Collectif Détente

Der zweite Teil des Rechercheprojektes STITCHES – eine Untersuchung der Verwendung von Textilien in der zeitgenössischen Kunst – präsentiert die Ausstellung HOME AS COMPOSITION. Diese konzentriert sich auf Textilien im häuslichen Raum und ihre Beziehung zu Komposition und Dekoration.

«Worum es beim Wohnen geht, ist auch die Möglichkeit, eine Erinnerung zu bewahren. Unabhängig davon, ob wir am selben Ort wie unsere Vorfahren leben oder nicht, steht der Wohnraum durch seine museale Dimension in Beziehung zu unseren Ahnen. Er ermöglicht es, gleichzeitig in der Welt der Zeitgenossen:innen zu leben und mit der Vergangenheit, der eigenen Geschichte, verbunden zu sein.» (Mona Chollet, Chez soi : Une odyssée de l'espace domestique, La Découverte, 2015).

Inwiefern zeugen unsere «Häuser» von kulturellen, sozialen, historischen und familiären Geschichten? Wenn der Wohnraum der Ort ist, wo sich kulturelles und gesellschaftliches Erbe mit persönlichen und kollektiven Erinnerungen vereinen, wie spiegelt er dann individuelle Identitäten ausserhalb des Hauses wider?

In einer gemeinsamen Darstellung von Komfort, Träumerei und Abgeschlossenheit inszeniert die Ausstellung ein fiktives «dekoratives Arrangement», welches das dem privaten Raum innewohnende Prinzip der Intimität stört. Die Individualität tritt zugunsten einer Reflexion über die Konzepte der sozialen Klasse und Norm, Geschlechterrollen und persönlichen Geschichte zurück.

In den Räumen der KRONE COURONNE, einem ehemaligen Gasthaus, dessen alter Parkettboden und grosse Fenster an das Häusliche erinnern, verbindet die Ausstellung die Rolle von Objekten und ihre Beziehung zum Dekorativen als Konstruktion bewohnbarer Umgebungen.

Kuratiert vom Collectif Détente (Gabrielle Boder, Tadeo Kohan, Camille Regli), mit Leihgaben aus der Sammlung der Stadt Biel/Bienne.


STITCHES
Ausgehend vom Knoten als Symbol der Verbindung und des Zwanges, aber auch als elementares Muster des Gewebes, untersucht die Ausstellungsreihe STITCHES die Verwendung von Textilien im künstlerischen Schaffen der Schweiz der letzten Jahrzehnte.

STITCHES skizziert eine Reflexion über den Produktionskontext von Textilen sowie über ihren historischen und sich stets entwickelnden Bezug zum Material. Aufstrebende ebenso wie bereits etablierte Künstler:innen sind eingeladen, sich in mehreren Ausstellungen miteinander zu verflechten. Durch Kontrast und Verwandtschaft bilden die Werke temporäre Gemeinschaften, die formale und narrative Dialoge zwischen Intimität und Öffentlichkeit, Zwang und Befreiung, Emanzipation und Domestizierung wahrgenommen.

Nach einer ersten Ausstellung im Le Commun in Genf mit dem Titel Stitches: Scènes, corps, décors (Juni-Juli 2021), präsentiert die zweite Ausgabe in Biel/Bienne die Fortsetzung der Recherche rund um Textilien. Der Fokus der Ausstellung liegt dabei auf der Umwälzung der Funktion von Textilien im häuslichen Raum.

Camille Farrah Buhler, Beth Dillon, Nathalie Diserens, Jeanne-Odette Evard, Lissy Funk, Elsi Giauque, Shamiran Istifan, Clare Kenny, Manutcher Milani, Jessy Razafimandimby, Pablo Rezzonico Bongcam, Marie Schumann

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Veranstaltungstyp
Ausstellung
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