Direkt zum Inhalt
Ausstellende Künstler*innen Sinje Dillenkofer (geb. 1959 in Neustadt a. d. Weinstraße – lebt in  Stuttgart) Elger Esser (geb. 1967 in Stuttgart – lebt in Düsseldorf) Martin Klimas (geb. 1971 in Singen – lebt in Düsseldorf) Florian Maier-Aichen (geb. 1973 in Stuttgart – lebt in Köln und Los Angeles   Zur Ausstellung: Mit vier international wirkmächtigen Positionen zeigt die Galerie  Schlichtenmaier ihre zweite rein fotografische Gruppenausstellung und setzt damit für sich neue Maßstäbe in dieser Gattung: Gezeigt werden Arbeiten von Sinje Dillenkofer, Elger Esser, Martin Klimas und Florian  Maier-Aichen. Die Ausstellung folgt der Aura, die das Medium bis heute auszustrahlen vermag. Florian Maier-Aichen zog es nach Los Angeles, wo  er auf ein künstlerisches Klima traf, das ihm näher lag als die deutsche Foto-Szene. In langwierigen Prozessen dekonstruiert er das  Landschaftsmotiv durch bewusste Überblendungen, Lichteffekte oder malerische Interventionen. Seine »Watercolors« muten wie Fotoaufnahmen aus dem 19. Jahrhundert an, werden im Nachhinein künstlerisch verfremdet. Meist bleiben seine Arbeiten aus der Vogelperspektive »Untitled«, mit gelegentlichen Untertiteln, die letztlich frei assoziierbar bleiben. Einen internationalen Ruf hat auch Elger Esser, wie Maier-Aichen gebürtiger Stuttgarter, der jedoch der Düsseldorfer Becher-Schule angehört. Angeregt von Motiven aus seiner Sammlung von rund 25.000 historischen Fotopostkarten, ist ein fotografisches Werk meist monumentalen Ausmaßes entstanden. Dabei sucht Esser nicht die touristischen Highlights, sondern Flusslandschaften, Brücken, die Weite der Provinz: viel Wasser, viel Himmel – und dazwischen nahezu verträumte Naturstriche, Brücken. Dieses Werk ist der Zeit entrückt, inspiriert von Marcel Prousts epochalem Roman »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit«. Martin Klimas macht sichtbar, was dem menschlichen Auge naturgemäß verschlossen bleibt. Mit seiner Hochgeschwindigkeits-Fotografie stellt er manche Sehgewohnheit auf den Kopf, weil der Betrachter erst im Ergebnis sieht, was als Information so gar nicht im Gehirn ankam. Hat er für seine schon legendären Blumen-Stillleben eine spezielle Technik entwickelt, wird er auch bei anderen Bildgruppen erfinderisch. Im Dienste der absoluten Fotografie stehen Zyklen wie die »Polarizations«, in denen der Künstler polarisiertes Licht auf durchsichtige Folien lenkt. In seinen »Sonic Sculptures« bringt er über trichterförmige Sound-Maschinen Pigmente auf einer planen Fläche zum Tanzen: so entstehen Zufalls-Choreografien zwischen Carl Orff und Miles Davis. Die Stilllebenfotografie ist auch das Metier Sinje Dillenkofers, wenngleich ihre Dingwelt entschieden symbolischer Natur ist. Die Bildserie derEuropaletten – bestehend aus je vier plastischen Fotocollagen und deren  Schattenwürfen – steht sinnbildlich für das ›Haus Europa‹. Diese Foto-Diptychen sind sowohl konkret, abstrakt und rätselhaft. Darüber hinaus pflegt Dillenkofer ihr Langzeitprojekt der »Cases« mit historischen Aufbewahrungskästen für Besteck, Gefäße und andere Gerätschaften, deren Magie bezaubert.

Infos

Veranstaltungstyp
Ausstellung
Datum
-
Share

Institutionen

Titel Land Ort Details
Galerie Schlichtenmaier
Deutschland
Stuttgart
Stuttgart