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Aus Wanderungen wurden Bilder

Susanna Kuratli wurde 1948 in Thun geboren und verstarb am 2. Oktober 2018. Ihr Bildungsweg begann mit dem Besuch der Kunstgewerbeschule und einer Lehre als Dekorateurin in Bern. Nach einem Jahr Berufstätigkeit in Genf absolvierte sie ein Praktikum in einer Druckerei im Bereich Photolithographie. Daraufhin begann sie eine dreijährige Weiterbildung als Bauzeichnerin in einem Architekturbüro, wo sie auch drei Wandgestaltungen in der Coopérative d’Habitation „Les Ailes“ realisieren konnte. Nach einem Sprachaufenthalt in England und ihrer Heirat arbeitete sie weitere zwei Jahre als Innenausbauzeichnerin im Ladenbau.

Zu ihrer charakteristischen Malerei fand Susanna Kuratli durch ihren Mann, der im Toggenburg aufgewachsen ist. Die Toggenburger und Appenzeller Bauernmalerei beeindruckte sie tief. Eine Woche lang besuchte sie einen Bauernmaler in Grabs, der sie in die Geheimnisse dieser traditionellen Malerei sowie in die Ölmalerei einführte. Diese Kunstform, die das Brauchtum einer tief verwurzelten Region darstellt, faszinierte sie. Sie begann, sich autodidaktisch in der Ölmalerei weiterzubilden und eigene Werke zu schaffen.

1975 präsentierte sie ihre Arbeiten erstmals in einer öffentlichen Ausstellung, organisiert von der Galerie 58 in Bern, wo sie unter 200 Ausstellern den dritten Preis der Jury erhielt. Im gleichen Jahr wurde sie von der schweizerischen Zentrale für Handelsförderung eingeladen, ihre Werke im offiziellen Pavillon der Schweiz auf der internationalen Messe in Gent (Belgien) auszustellen und dort auch zu malen. Diese Erfolge führten dazu, dass sie 1976 ihre Arbeit als Zeichnerin aufgab und sich vollständig der Malerei widmete. Im selben Jahr erschien der erste Kalender mit ihren Bildern.

Nach etwa drei Jahren, in denen sie sich der Appenzeller- und Toggenburger Bauernmalerei widmete, verlagerte sich ihr Interesse zunehmend auf die Darstellung von Bauernhäusern. Schließlich erstreckte sich ihre Faszination auf Bauernhäuser in der ganzen Schweiz, die sie in ihren Werken detailgetreu festhielt. Einige dieser Häuser existieren heute nicht mehr, doch in ihren Bildern leben sie weiter.

Seit 1980 lebte Susanna Kuratli mit ihrer Familie in Arni, einem kleinen Dorf am Rande des Kantons Aargau, nahe der Stadt Zürich. Hier fand sie die Ruhe und Inspiration, um ihre künstlerische Arbeit fortzusetzen. Ihre Werke bleiben als bleibendes Erbe ihrer Leidenschaft und ihres Talents in Erinnerung.

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