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In seinen Arbeiten untersucht Daniel Hausig Lichtphänomene und deren Gestaltung. Dafür verwendet er selbst gebaute LED-Bildröhren, die eine für unsere Augen ungewohnte Qualität aufweisen. Mit bewussten Verschiebungen macht der Künstler damit auf unsere Wahrnehmungsmuster von Licht aufmerksam. Mit Daniel Hausig zeigt der Kunstraum Satellit einen international tätigen Künstler, dessen Wirken jedoch auch mit Thun in Verbindung steht. Nachdem er 1992 mit der Gruppe «Querschnitt» im Kunstmuseum Thun ausgestellt hat, bringt er heuer am Guisanplatz Licht ins Dunkle.  

Mit Lichtkunst ins neue Jahr
Gerade in der dunklen Jahreszeit wird uns die Wichtigkeit von Licht wortwörtlich vor Augen geführt. Ist es draussen oft neblig und grau, fiebern wir bereits im Januar erneut dem Sommer entgegen – denn Licht beeinflusst nachweislich unser Wohlbefinden. Während der Ausstellungszeit begegnen die Passant:innen am Guisanplatz in Thun einer Installation mit LED-Bildröhren, die durch die Glasfenster des Schauraums dringen. Die Bildröhren zeugen jedoch von einer anderen Qualität, wie wir sie bei Tag von der Sonne oder der alltäglichen elektrischen Beleuchtung her kennen. Im Unterschied zum in sich geschlossenen Museumsraum erzeugt Hausigs Installation im Satellit auf das Stadtleben von Thun hinaus seine Strahlkraft. Und so lädt der Künstler die Betrachter:innen dazu ein, sich – den Mücken gleich – der Lichtquelle anzunähern und sich auf ihre Wirkung einzulassen.  

Malen mit Licht
Daniel Hausigs Arbeit geht bewusst über die reine Beleuchtung hinaus – viel eher zeugt sie von einer malerischen Geste. Im Kunstraum selbst sind in seriellem Abstand zueinander installierte LED-Röhren zu sehen. Zusammen fungieren sie als eine Art Display, der sowohl rück- wie vorderseitig verschiedene Videoloops abspielt. Bildzeile um Bildzeile fügen sich so bruchstückhafte Videosequenzen zu einer Mehrkanal-Lichtinstallation zusammen. Doch, während wir in der heutigen Zeit besonders die Erhöhung von Bildpunkten in einem Display und somit eine Verschärfung eines digitalen Bildes anstreben, steht bei Hausig die physische Präsenz des digitalen Bildes im Raum selbst im Zentrum. Den Künstler interessiert, wie sich ein elektronisches, kabelgebundenes Bild im physischen Raum verhält, wenn die eingelagerten Informationen immer weiter abstrahiert und auf Farbe, Formen und Bewegung reduziert werden. Und so eröffnet Hausig mit seinen technoiden Farblichtmalereien einen Assoziationsraum, der in Bezug auf unsere Licht- und Farbwahrnehmung Irritationen und Widersprüche hervorzurufen mag.

Daniel Hausig wurde 1959 in Kreuzlingen geboren. Er absolvierte eine Ausbildung als Restaurator an der Kunstgewerbeschule Bern, später studierte er in Hamburg an der Hochschule für bildende Künste. An der Hochschule für Bildende Künste in Saarbrücken unterrichtet Hausig seit 1999 als Professor für Licht und Intermedia. Ende der 1980er-Jahre nahm Hausig aktiv am kulturellen Leben von Thun teil und stellte unter anderem im ehemaligen Kühlhaus (1988) sowie beim Projekt «Ufer Los» (1889) aus. Von 1989 bis 1992 war er Mitglied der Schweizer Künstlergruppe «Projekt Querschnitt», in der unter anderem auch Lorenz Spring, Dominik Stauch sowie Peter Wüthrich angehörten. Nach sieben Ausstellungen fand die Gruppe ihren Abschluss um 1992 mit der Schau «Querschnitt ist tot – es lebe der Querschnitt» im Kunstmuseum Thun.

 

Infos

Event Type
Exhibition
Date
-
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Artist(s)

Details Name Portrait
Daniel Hausig

Institutions

Title Country City Details
Kunstraum Satellit Thun
Switzerland
Thun
Thun