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Ernst A. Heiniger (1903–1993) gehörte in den 1930er Jahren zur Avantgarde der «Neuen Fotografie» in der Schweiz. Der gelernte Retuscheur eignete sich das Fotografieren autodidaktisch an, weil er sich nicht damit begnügen wollte, die Bilder anderer auszubessern. Er entwickelte schnell ein Gespür für zeitgemässe und moderne Ästhetik und zählte zu den ersten Fotografen, die in den Schweizer Werkbund (SWB) aufgenommen wurden. Nach dieser Initialzündung seiner Karriere wagte sich Heiniger stets an neue Herausforderungen und leistete immer wieder Pionierarbeit. 1936 schuf er mit Puszta Pferde eines der ersten modernen Fotobücher der Schweiz. Er arbeitete mit bekannten Grafikern wie Heiri Steiner, Herbert Matter und Josef Müller-Brockmann zusammen und schuf innovative Entwürfe durch die damals neuartige Verbindung von Fotografie und Grafik. In den fünfziger Jahren bereiste Heiniger als Dokumentarfilmer für Walt Disney die Welt – zwei seiner Kurzfilme wurden mit einem Oscar ausgezeichnet. Später drehte er für die Expo 64 in Lausanne den ersten 360°-Film der Schweiz.

Auch wenn Ernst A. Heinigers Bildwelten zu seiner Zeit von einem breiten Publikum wahrgenommen wurden, ist sein Name im Kanon der Schweizer Fotogeschichte wenig präsent. Die Fotostiftung konnte sein Archiv 2014 aus den USA in die Schweiz zurückholen und präsentiert nun sein facettenreiches Werk in der ersten umfassenden Retrospektive seit seinem Tod.

Zur Ausstellung erscheint eine umfassende Publikation im Verlag Scheidegger & Spiess.

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Winterthur
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