Hiding in plain sight — Lea Röwer

Die Fotografin Lea Röwer porträtiert sich selbst in Alltagssituationen und Ausnahmezuständen, schält unterschiedliche Facetten von sich ab, die dann zum Bild eines wandelbaren Selbst werden. Ihre Fotos unterziehen das gesamte Genre des Selbstbildes zunächst einer Prüfung, um es dann bis an seine Grenzen zu treiben.

Die Bilder verschalten den menschlichen Körper mit dem Körper des fotografischen Objekts, sie schwingen permanent zwischen Verschwinden und Erscheinen und erlauben ein Verhandeln von Rollenbildern, von Politiken der Sichtbarkeit und vom Verhältnis von Subjekt und Objekt. Über die visuelle Suche nach einem Selbstbild begegnet Lea Röwer tausendfachen Facetten des Gleichen, mit der Feststellung, dass es nicht dieses eine Selbst, dieses eine Bild, diese eine Festschreibung geben kann. Aus einem innerlich brodelnden Selbstbefragungsprozess resultieren fantasievolle, kreative, provokative oder humorvolle, zuweilen auch düstere Eruptionen, die die Wirkmacht haben, über das Selbst hinauszugehen und auf allgemeinere Themen wie Weiblichkeitskonstrukte oder (Selbst-)Darstellungskonventionen zu verweisen.

Lea Röwer (*1991) lebt und arbeitet als freie Fotografin, Filmemacherin und Multimediakünstlerin in Berlin. Zuvor studierte sie in Konstanz, wo sie auch ihre Ausbildung zur Fotografin absolvierte.

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