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Malerei & Druckgraphik

Glauben Sie an Mythen?

"Wir brauchen eine Kunst, die uns Schönes zeigt und verzaubert"

Wir brauchen etwas, dass uns über den Alltag, das sogenannte Alltägliche, hinausführt. Das Alltägliche ist hässlich. Die Kunst hilft uns, es zu ertragen. Wir schauen uns gerne einen Sonnenuntergang an, weil er schön ist und uns bewusst oder unbewusst daran erinnert, dass die Idee im Menschen von Schönheit und Unendlichkeit geprägt ist.  

Die Betrachtung von Kunstwerken hilft uns zu verstehen, dass es mehr auf der Welt gibt als nur uns selbst und unsere Sorgen. Es zeigt uns andere Wege des Seins, des Sehens, neue Ideen, die wir vorher vielleicht nicht hatten.

Der deutsche Philosoph Martin Heidegger (1889 - 1976) sagte: "Große Kunst öffnet uns die Augen für das, was wir vorher nicht sehen konnten, kleine Kunst verändert nur die Formen dessen, was ist". Die große Kunst ist immer Realisierung einer neuen Form und die kleine Kunst ist nur Formwandel von Formen, die es schon gibt. Genau das meint Heidegger. Kunst zielt nie auf Originalität, sondern arbeitete stets an dem weiter, was immer gut war, um es zu steigern. Wobei steigern nicht verkomplizieren heißt, sondern Steigerung heißt immer zurück zu den Quellen zu gehen. Also eher eine Vereinfachung. Neues und Fortschritt ist in der Kunst nicht messbar. Das ist Sache der Wissenschaft.

Als Menschen atmen wir ein und aus. Das schafft Platz, Raum in unserem Körper. Wir haben einen menschlichen Körper und einen geistigen Raum - unsere innere Realität. Wir befinden uns in einem ständigen Austausch zwischen Körper und Seele, innerem und äußerem Raum, Geist und Materie, unserer Welt und der großen Welt. Das alles hat mit Raum zu tun. Wo bin ich? Wer bin ich? Warum bin ich so, wie ich bin?

Max Beckmann sagte: "Der Raum ist der Palast der Götter, die Zeit ist die Erfindung der Menschen."

"Ein Kunstwerk ist die zweckfreie Erscheinung eines Raumes, in dem der Kunst wahrnehmenwollende Betrachter selbst gerne sein möchte" (Martin Rabe, Künstler und Philosoph, geb. 1942).

Der Betrachter befindet sich im Bild - und erfindet somit das Werk jedes Mal neu. Der Betrachter wird buchstäblich von einem Kunstwerk ergriffen, weil es eine Erweiterung und Verlängerung der Alltagswelt ist, in der er lebt. Das Gemälde ist in ihm lebendig und erfüllt ihn geistig. Ein vollkommenes Universum in unserem chaotischen Universum. Es ordnet und bringt Sinn in unsere Welt. Es ist politisch, emanzipatorisch, indem es uns zeigt, dass es etwas gibt, das mehr ist als wir selbst. So können wir uns durch das Betrachten von Kunst öffnen für das Andere, in welchem wir uns selbst wiederfinden.  

Ich bin fasziniert von Farbe (=Licht), Form (=Raum) und Bewegung (=Ausdruck). In meiner Kunst versuche ich die Bewegung des Schönen, seine Tiefe und mein ästhetisches Gefühl einzufangen. Mein poetisch-expressionistischer Stil  richtet sich auf das Numinose, das unfassbare.  

Warum mache ich Kunst? Seit meiner Kindheit tauche ich in andere Welten ein durch Lesen,  durch Zeichnen und Malen. Ich male, um mich auszudrücken, um mich im Prozess des Schaffens zu verstehen. Ich erforsche in meiner Arbeit Themen wie das Frausein und die Umwelt, auf eine freie Art und Weise, sodass das Kunstwerk offen bleibt, selbstreferentiell ist und auf vielfältige Weise interpretiert werden kann.

Mein abstraktes Werk ist stark von meinem Studium und meiner ständigen Zeichenpraxis geprägt; es folgt einer inneren Notwendigkeit und ist eine Antwort meine Weltsicht. Ohne das Studium meiner Umgebung, das Skizzieren, das durch Beobachtung inspirierte Zeichnen, das Lesen, könnte ich diese Werke nicht schaffen. Kandinsky sagte: „Wer Augen und Ohren Hat für die Natur, den bedankt sie durch Inspiration.“

Getreu meinem Maxim, „Kunst wird vom Menschen für Menschen gemacht“ ist auch alles in meinen Druckgraphiken handgemacht. Der Geist wird über die Sinne vermittelt. Wir können nur mit dem, was wir kennen, Beziehungen aufbauen. Und als Menschen haben wir keine Maschine in uns, sondern sind aus Materie und Geist gemacht. Wie Einstein (1879 – 1955) bewies, hat Materie (Material) Geist. Wenn ich mit einem Pinsel und meinen Händen male, übertrage ich meinen Geist in das Werk, damit Sie es so finden können, wie es Ihre eigene subjektive Bestimmtheit Ihnen erlaubt. Das bedeutet, dass ein Kunstwerk von jedem anders gesehen wird. Das ist auch richtig, weil jeder Mensch ein subjektiver Mensch ist. Kunst ist eine nicht hintergehbare Ausdrucksform des einzelnen Menschen, so wie die Sprache oder der Gesang.

Im Druckprozess ist alles von Hand gemacht – der Druck wird mit dem Suppenlöffel übertragen. Das heisst, jedes gedruckte Bild ist leicht unterschiedlich, wie wir Menschen auch. Jedes Werk wird vom Geist des Künstlers beseelt.

Auch meine Leinwände (100% Europäsiche Leinen) für meine Ölbilder werden von mir von Hand auf den Keilrahmen gespannt, mit Nägel befestigt, ohne Tacker, und drei Mal mit hochwertigstem Gesso grundiert.

Papier selbstherstellen werde ich aber nicht! Wobei auch hier verwende ich hochwertige, handgemachte Japanpapier für die Drucke, und verwende wenn möglich handgemachtes Papier entweder von der Papiermühle Basel oder Two River Papers in England.

Infos

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Exhibition
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Title Country City Details
Atelier Sibylle Laubscher
Switzerland
Arisdorf
Arisdorf