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Unextractable: Sammy Baloji invites
Basierend auf einem Konzept von Lotte Arndt & Sammy Baloji,ko-kuratiert von Lotte Arndt, Yasmin Afschar und Marlène Harles, in Zusammenarbeit mit Picha, Lubumbashi, Framer Framed Amsterdam und Reconnecting "Objects" (TU Berlin),

Eröffnung: 26/10, 19 Uhr
27/10/23—11/02/24

Seit 2005 beschäftigt sich Sammy Baloji in seiner künstlerischen Arbeit mit Erinnerung und Geschichte in der Demokratischen Republik Kongo und ihren Verflechtungen mit Belgien – dem Land, in dem Baloji heute lebt. Seine Arbeit ist eine fortlaufende Untersuchung des kulturellen, architektonischen und industriellen Erbes seiner Herkunftsregion Katanga im Südosten des Landes, wo auch die Stadt Lubumbashi liegt. In seinen Videoarbeiten, Installationen und Fotoserien untersucht Baloji die Geschichte des Bergbaus und der Rohstoffindustrie in der Region. Er konfrontiert die Veränderungen der natürlichen Umwelt und der sozialen Strukturen mit den Erinnerungen, Hoffnungen und Sehnsüchten der Menschen. Dabei überwindet er historische und geografische Grenzen, indem er die Hinterlassenschaften kolonialer Infrastrukturen in Verbindung bringt mit der kapitalistischen Ausbeutung, die wir heute auf globaler Ebene erfahren.

Ein Merkmal von Balojis Praxis ist die kontinuierliche Zusammenarbeit mit Künstler*innen, Aktivist*innen und Wissensschaffenden. Mit der Zusammenführung unterschiedlicher Wissens- und Produktionsformen geht die Entwicklung kollektiver Strukturen einher. Insbesondere die Initiative Picha in Lubumbashi, eine unabhängige Plattform, die von jungen Kunst- und Kulturschaffenden zur Förderung künstlerischer Ausdrucksweisen gegründet wurde und die 2008 initiierte Lubumbashi-Biennale, die sich in ihrer letzten Ausgabe im Jahr 2022 dem Thema Toxizität widmete, sind Beispiele für sein Verständnis von Kollektivität als zentraler Gegenstimme.

Die Einladung der Kunsthalle Mainz an Baloji hat dieser folgerichtig ausgeweitet. Zusammen mit der Kuratorin & Kunstwissenschaftlerin Lotte Arndt lädt er dreizehn weitere Kunstschaffende, mit denen er in DR-Kongo oder Europa im Austausch steht, nach Mainz. Das Resultat ist ein kollaborativ-kollektives Unterfangen, das Disziplinen, Orte und Medien überwindet.

Anknüpfend an die letzte Lubumbashi-Biennale befragt und erforscht die Ausstellung Formen der künstlerischen Produktion, speziell den Aufbau kollektiver Strukturen als Mittel zum Widerstand gegen Toxizität, d.h. die anhaltende toxische Wirkung von wirtschaftlichen, ökologischen und sozi-kulturellen Prozessen der Ausbeutung auf Lebewesen und ihre Umwelt. Die Künstler*innen haben ihre Arbeiten mit Atelier Picha, im Rahmen einer Kooperation mit Framer Framed Amsterdam und/oder der Lubumbashi-Biennale, sowie dem Forschungsprojekt Reconnecting „Objects“ entwickelt und zeigen sie erstmals in Deutschland.

Die Ausstellung entfaltet sich entlang dreier großer thematischer Komplexe: "Enteignung von Land & die Umwandlung von Grund in Rohstoff", die "Konfrontation mit dem kolonialen Archiv und seinem Fortbestehen" und "Transformation durch Transmission". Die Themenstränge stehen im direkten Bezug zu Balojis Arbeiten aus den letzten Jahren sowie zu seiner aktuellen Forschung, die sich mit Strategien zur Wiederherstellung unterbrochener Wissensketten und materieller Verbindungen sowie mit Überlieferung als lebendiger Praxis befasst.

 

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3-5 Am Zollhafen
55118 Mainz
Germany

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Germany
Mainz
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