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Der deutsch-schweizerische Lyriker, Essayist und Erzähler Jochen Kelter ist für eine Lesung bei Kunst&Live zu Gast. 

Auf dem Programm stehen gleich zwei seiner jüngst im Caracol Verlag Warth erschienenen Lyrikbände. Mit »Fremd bin ich eingezogen« verwirklicht das Kunstmuseum gemeinsam mit Jochen Kelter die bereits für 2020 geplante und pandemiedingt verschobene Lesung aus dem ebenfalls 2020 veröffentlichten Lyrikband. Auszüge aus dem im Herbstprogramm 2021 erscheinenden Gedichtband  »Im Grauschlaf stürzt Emil Zátopek« werden, noch druckfrisch, ebenfalls zur Lesung kommen.

»Fremd bin ich eingezogen«
In seinen Gedichten streift Kelter durch Zeiten und Räume, Landschaften, menschliche Schicksale, Kämpfe und Kriege.  Der weitgereiste und stets politisch engagierte Schriftsteller spürt in dem in zehn Zyklen komponierten Gedichband den Bruchlinien der Geschichte auf, nimmt die Verheerungen des Kolonialismus in den Blick oder sieht, wie alte Dämonen wieder die Köpfe heben. Schreibend führt er auch Dialoge mit anderen: Politiker, Schriftsteller, Künstler. Dazwischen findet sich hin und wieder ein stilles Zwiegespräch mit der Landschaft. Das Glück: Oasen-Momente in einer entgleisten Welt, der Bodensee: eine Oase des Friedens in »der immer aufgebrachteren Welt«.

»Im Grauschlaf stürzt Emil Zátopek«
Seinen neuen Lyrikband hat Jochen Kelter ebenfalls in Zyklen (von je sieben Gedichten) zusammengestellt. Diese Gedichtsammlung ist geprägt von der Melancholie des Alters, aber ebenso von Melancholie und Wut angesichts verlorener politischer Ideale, des Scheiterns hoffnungsvoller Ansätze für eine bessere, lebenswerte Welt: »Poeme bestehen aus / Wörtern die die Zeit ritzen«. Der Titel weist dabei auf zentrale Themen des Bandes hin: Der tschechoslowakische Langstreckenläufer, mehrfache Olympiasieger und Weltrekordhalter Emil Zátopek (1922 – 2000) fiel infolge seines Engagements für den Prager Frühling in Ungnade. 1989 wurde Zátopek zwar rehabilitert, litt aber im Alter an Depressionen.

Dass Poesie kein Luxusgut sein, sondern Stellung beziehen soll, ist Jochen Kelters Diktum, das beide Lyrikbände prägt.

Signierstunde und Ausstellungsbesuch
Im Anschluss an die Lesung steht eine Signierstunde mit Jochen Kelter auf dem Programm. Auch hat das Publikum die Gelegenheit, die aktuelle Ausstellung »Sehen was ist. Von den Künstlern auf der Höri bis heute.« zu besichtigen.
 

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Kunstmuseum Singen
Germany
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