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Videokunst im neuen Millennium

Inhaltlich fokussiert die Werkauswahl der Ausstellung auf die Aspekte des digitalen Wandels: Yves Netzhammers (*1970, CH) & Bjørn Melhus’ (*1966, DE) «Die umgekehrte Rüstung» (2002) überzeugt mit damals neuer CGI-Ästhetik. In Cao Feis (*1978, CN) «Cosplayers» (2004) inszenieren junge Chinesinnen und Chinesen in der aufstrebenden und stark wachsenden Stadt Guangzhou in Kostümen ihre Manga- und Computerspielhelden, womit eine Überlagerung von virtuellen Welten und der Realität stattfindet. In der grossen 3-Kanal-Videoinstallation «A Woman Under the Influence - to cut a long story short» (2003) von Tatjana Marušić (*1971, HR/CH) werden Ausschnitte aus einem Fernsehfilm mittels digitaler Bildbearbeitung komplett verfremdet und zu einer gänzlich neuen Glitch-Ästhetik zusammengesetzt, die stark an digitale Bildstörungen erinnert. Ein anderer Fokus liegt auf Werken, die in besonderem Ausmass den Zeitgeist der Jahrtausendwende vermitteln: «La Suisse existe» (2000) von Christoph Büchel (*1966, CH) zeigt die Rede von Adolf Ogi zur Jahrtausendwende, die der Künstler in einem performativen Piraterieakt aufgenommen und damit in den Kunstkontext überführt hat. Der damalige Bundespräsident appelliert in seiner Rede an die Schweizer Bevölkerung, mutig zu sein und weiterzumachen. Passend dazu wird die Arbeit «I love Switzerland» (2002) des Schweizer Videokünstlerduos Com&Com (CH), Marcus Gossolt (*1969)/Johannes M. Hedinger (*1971), gezeigt. Mit einfacher digitaler Videotechnik wird darin der Schweizer Nationalstolz inszeniert und parodiert.

Ebenfalls mit Videoarbeiten vertreten sind Pipilotti Rist (*1962, CH), Rita McBride (*1960, USA), Diana Thater (*1962, USA), Susann Walder (1959–2015, CH) sowie Gabriela Gerber/Lukas Bardill (*1970/*1968, CH) und Zilla Leutenegger (*1968, CH). Viele der Künstlerinnen und Künstler konnten in der Vorbereitungsphase zur Ausstellung von Luca Rey und Éléonore Bernard zur korrekten Inszenierung und bestmöglichen Konservierung ihrer Werke befragt werden. Dank unterschiedlicher Präsentationsformate kommen sowohl kunstsinnige wie auch technikaffine Menschen auf ihre Kosten.

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Kunsthaus Zürich
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