LEWOO & Thomas Woodtli

Laura Woodtli, bekannt als Modeschöpferin, benützt die Motive der ausgestellten Werke ihres Vaters Thomas Woodtli für ihr eigenes Label LEWOO. Es entstehen Designs, welche von der Designerin selbst im eigenen Atelier in Basel entwickelt und umgesetzt werden.

Bereits im Jahr 2016 trat LEWOO anlässlich der Ausstellung „Unruhe suchen“ von Thomas Woodtli im Haus der Kunst St.Josef mit ihren Kreationen in Aktion.

Im Kirchenschiff präsentierten junge Models die feinen Stoffe dem Publikum.

Nun, nach acht Jahren freuen wir uns auf die neu entwickelten Designs mit der gleichzeitigen Präsentation der Bildwelten von Thomas Woodtli.

"Nicht ohne Sonne"

ist auch der Titel des neu erscheinenden Buches von LEWOO und Thomas Woodtli.

Am Samstag, den 7. September, laden wir gleichzeitig zur Buchvernissage ein.

Bücher wie auch Kleidungsstücke können im Haus der Kunst erworben werden.

Die Künstler freuen sich auf Ihren Besuch und werden gerne Ihren Katalog signieren.

Im Anschluss verbringen wir den Abend an der langen Tafel, zum Austausch, Gespräch, zum Essen und gemütlichen Zusammensein.

LEWOO & Thomas Woodtli

Nicht ohne Sonne

Der entfaltete Farbenrausch in den Arbeiten von Laura und Thomas Woodtli ist keine digitale Zauberei, er ist aus dem Abglanz der Sonne entstanden. Analog zunächst. 

Im Labyrinth der Farben und Muster spürt man noch die ursprüngliche Freude am Experimentieren mit Sonnenlicht, Stoffen und Materialien. Was auf den ersten Blick wie ein großes kreatives Chaos wirkt, entpuppt sich aber bei genauerem Hinsehen als kenntnisreicher Umgang mit den Ursprüngen der Fotografie. Denn die Techniken des Fotogramms oder der Cyanotypie (mit dem charakteristischen Blauton) entsprechen einigen der ältesten Verfahren in der Geschichte der Fotografie; es waren Versuche, nur mit Licht und ohne Kamera Bilder oder verrätselte Gebilde, Abbilder von irgendetwas zu erschaffen. Diese Verfahren wurden in der Geschichte des Fotografierens immer wieder aufgenommen, sozusagen neu erfunden – so in den Manifestationen der «konkreten Fotographie», die sich schon im Dadaismus in den «Schadographien» von Christian Schad, in den «Rayographs» von Man Ray und insbesondere in der Kunst des Bauhauses bei dem Ehepaar Lucia und László Moholy-Nagy zeigten. 

Der Bildband „Nicht ohne Sonne“

Das Besondere an den Foto-Experimenten von LEWOO & Thomas Woodtli ist die Konkretisierung von Licht durch den direkten Bezug auf die Sonne. Das bringt die vornehm-bescheidene Litotes im Titel des Buches zum Ausdruck: «Nicht ohne Sonne». Die Sonne als das natürliche, ursprüngliche Licht erschafft die Aura all der im Buch versammelten Objekte. Und das betrifft nicht nur die Ergebnisse der Experimente – die künstlerische Ernte in Kleiderstoffen und Glasplatten –, sondern auch die Vorrichtungen und Vorbereitungen zu ihrer Gewinnung. Die Objekte, die zur Sonnenbelichtung auf der Terrasse im Dörfchen Tzados auf der Kykladeninsel Tinos ausgelegt wurden sind organische Dinge: Blätter, Blüten und überhaupt Pflanzen, oder auch irgendwelche Fundstücke aus dem Abfall.

*aus dem Einführungstext von Wolfram Groddeck