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Nidwaldner Museum — Dialog der Jahrhunderte

Stans — Denkbar unterschiedliche Welten stossen aufeinander in der neuen Dauerausstellung des Nidwaldner Museums im Winkelriedhaus. Zu sehen gibt es etwa Fotografien von Leonard von Matt, die das ländliche Nidwalden der 1940er-Jahre zeigen, das Porträt einer spanischen Erzherzogin aus der Werkstatt von Peter Paul Rubens oder eine Videoinstallation des Künstlerduos Hemauer/Keller, welche die Veränderungen des Himmels über Stans im Zeitraffer zeigt. Rund dreihundert Werke umfasst ‹Selbst und Welt – Werke aus der Sammlung›. Der Titel der von Jana Bruggmann kuratierten Ausstellung verrät es bereits: Die Arbeiten stammen alle aus den Beständen des Museums. In vier Depots in Stans lagern rund 18'000 Kunstwerke und historische Objekte vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart.
 
Keine leichte Aufgabe, daraus eine Ausstellung zu gestalten. «Die grosse Herausforderung bestand darin, einen roten Faden zu finden», erzählt Museumsleiterin Carmen Stirnimann, während sie durch die verwinkelten Räume des um 1455 gebauten Winkelriedhauses führt. «Auf der einen Seite wollten wir möglichst viele spannende Werke aus der Sammlung zeigen. Gleichzeitig durfte die Ausstellung aber auch nicht beliebig daherkommen. Es ist eine Gratwanderung.» Dazu kommt: In der Sammlung finden sich nicht nur regionale Grössen. Auch Alte Meister wie Anthonis van Dyck und Frans Hals oder namhafte Künstler des 20. Jahrhunderts wie Joan Miró und Max Bill sind vertreten. Zu verdanken ist das dem Nidwaldner Ehepaar Ruth und Anton Frey-Näpflin, das während fünfzig Jahren hochkarätige Kunst gesammelt hat – und das nicht nur mit lokalem Fokus. 2017 gingen rund zweihundert Werke als Dauerleihgabe zum Nidwaldner Museum. «Das hat unsere Sammlung auf ein ganz neues Level gehoben», sagt Stirnimann. Es stellt das Museum aber auch vor neue Fragen: Wie lassen sich internationale und regionale Kunst zusammenbringen? Auch die Provenienzforschung wurde aufwendiger. «Bei regionalem Kunstschaffen ist die Herkunft in der Regel einfach nachzuvollziehen», so Stirnimann, bei internationaler Kunst hingegen sei die Herkunftsgeschichte oft komplexer.
 
Die neue Dauerausstellung ist der Versuch, all das unter einen Hut zu bringen. Gegliedert ist sie in acht Themenschwerpunkte wie ‹Porträt›, ‹Natur› oder ‹Land und Leute›. Dabei lässt das zuweilen eklektische Nebeneinander von Altem und Neuem, Abstraktem und Figürlichem, Regionalem und Internationalem immer wieder überraschende Verbindungen ans Tageslicht treten. Und es wird deutlich, dass sich die Nidwaldner Kunstschaffenden nicht nur mit dem eigenen Selbst, sondern auch mit dem Weltgeschehen und den internationalen Kunstströmungen befasst haben. «Die Ausstellung», sagt Stirnimann abschliessend, «bildet so einen Gegenpol zu der viel beschworenen Innerschweizer Innerlichkeit».

Institutions

Title Country City Details
Nidwaldner Museum Winkelriedhaus
Switzerland
Stans
Nidwaldner Museum
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Stans
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Stans

Author

Details Name Portrait
Tobias Söldi

Exhibitions / Events

Title Date Type City Country Details
Selbst und Welt — Werke aus der Sammlung - Exhibition Stans Switzerland
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Exhibition
Stans
Switzerland