Werke von Patrick Graf und Florian Bühler, ausgestellt bei Mr. Green. Foto: Davide Maligno
Zürich — Ausstellungen zum Thema Klimawandel sind allgegenwärtig. Von der Klimabiennale in Wien über ‹Experimental Ecology› im Kunstmuseum St. Gallen bis zur Sammlungspräsentation ‹Schau, wie der Gletscher schwindet› im Aargauer Kunsthaus Aarau. Begriffe wie «More-Than-Human» oder «Anthropozän» finden inflationären Gebrauch in Saaltexten und Pressemitteilungen. Einen dezidiert anderen Ansatz verfolgt eine kleine, dichte Schau im Herzen der Zürcher Altstadt. Das Kuratorinnen-Kollektiv Three Janes hat eine bunte, fröhliche und humorvolle Präsentation im Hauptquartier von Mr. Green eingerichtet. Eine Installation von Patrick Graf umzingelt die Büromöbel der Mitarbeitenden des Recycling-Unternehmens. Kartonskulpturen von Niklaus Rüegg kontrastieren mit Plastiken von Martina von Meyenburg, die aus Fundgegenständen das Surreale in die nachhaltige Gegenwart holen. Florian Bühlers ‹Findling II› karikiert in meisterhaftem Realismus unser Verhältnis zum täglichen Plastikabfall. Die sehenswerte Verkaufsausstellung will bewusst nicht erziehen, verzichtet auf den Diskurs und die ansonsten üblichen theoretischen Verweise von Haraway bis Butler. Sie stellt uns Künstler:innen vor, die spielerisch Position beziehen.
