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Im Dialog mit Dr. iur. Christoph Joller, Kunstsammler und Wyrsch-Experte, und Susann Wintsch, Ausstellungskuratorin

Johann Melchior Wyrsch (1732 - 1798) zählt zu den wichtigsten Vertretern der Porträtmalerei des 18. Jahrhunderts in der Schweiz. Er wird 1732 in Buochs geboren und erhält seine Ausbildung in Luzern, Einsiedeln, Rom und Neapel. 1761 heiratet er Maria Barbara Keyser, Landammannstochter aus der Nidwaldner Führungsschicht, und spezialisiert sich auf Porträts von bürgerlichen und adeligen Herren und Damen, zuerst in der Zentralschweiz und später in Solothurn. 1768 lässt er sich mit seiner Gattin in Besançon nieder. Er gründet dort eine Maler- und Bildhauerakademie und malt den französischen Landadel der Region Franche-Comté.

1784 folgt Johann Melchior Wyrsch, zum grossen Bedauern der Stadt Besançon, einer Einladung nach Luzern. Dort gründet er die städtische Zeichenschule, die Vorläuferin der heutigen Hochschule Luzern - Design Film Kunst. 1797 kehrt der inzwischen erblindete Maler nach Buochs zurück und wird 1798 während des Franzoseneinfalls erschossen. Sein Haus wird angezündet und ein grosser Teil seines künstlerischen Werks geht verloren.

Als man den Maler im 19. Jahrhundert wiederentdeckt, statten die Biografen seine Vita mit dem Bild einer hässlichen und ungebildeten Gattin aus. Die Ausstellung widerspricht dieser Sicht durch aktuelle Forschungen. Sie werfen ein neues Licht auf Maria Barbara und auf weitere Frauen, die Johann Melchior Wyrsch gemalt hat. In den bewegten Zeiten der Aufklärung konnten sich viele von ihnen als starke und eigenständige Persönlichkeiten präsentieren.

Dr. iur. Christoph Joller, Kunstsammler und Wyrsch-Experte, und Susann Wintsch, Ausstellungskuratorin, führen durch die Ausstellung im Nidwaldner Museum Winkelriedhaus.

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Nidwaldner Museum Winkelriedhaus
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Stans