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ORIGIN IIChristoph Staehlin (CH), Camilo Salvador Diaz de Villalvilla Soto & Alain Martínez Menéndez (CU)

COOL & CALIENTE

Christoph Stehlin ist ein Finder.

Wenn seinem etwas mehr bekannterem Künstlerkollegen Namens Picasso das Bonmot zugeschrieben wird: «Ich suche nicht, ich finde», so ist dieses mehr eine Entlarvung der Picassoischen Überheblichkeit, aber sicherlich keine wesentliche Einsicht in das Kreative Schaffen: Denn wer in der Kunst nicht sucht, hat nichts zu finden, er wird nur vieles behaupten.

Kein Bonmot, aber eine vom Schreiber dieser Zeilen selbst gehörte Aussage unseres Künstlers und somit eine wahrlich verbürgte Aussage, ist diese:
«Die Möglichkeit der Möglichkeit ist lustiger als die Tatsache einer Wahrheit»

Christoph Stehlin ist ein Künstler der wachen Auges sucht. Dabei findet er Möglichkeiten, keine Tatsachen. Seine Wahrheiten sind multiperspektivische Ansichten.

Uns Betrachtenden gibt dies wiederum die Möglichkeit unsere Betrachtungsweise der Welt kreisen zu lassen, Positionen dazu zu wechseln und Lebendigkeit als solches zu erfahren:

Denn keine Ansicht, kein Blick auf etwas wird es uns ermöglichen, dessen Wesen ganz zu erfassen. Kein einziger Blick wird uns alles vermitteln. Selbst wer bereit ist das Objekt der Betrachtung zu umrunden wird noch feststellen, dass er immer nur eine Ansicht nach der anderen aneinander zu reihen im Stande sein wird. Nur in der Vorstellung können wir das ganze Objekt erkennen. Und dies Erkennen ist dann immer auch ein Stück Findung und Erfindung. Wobei ersteres: das Finden in der Welt stattfindet, das Zweite in uns geschieht. Beides zusammen ergibt dann unsere Wahrnehmung der Welt, unsere Wirklichkeit.

Seine Arbeit zeigt uns dies auf, lässt es uns erfahren.

So gehören seine Konstruktionszeichnungen ebenso zur Vorstellung einer Wirklichkeit wie die Zeichnungen der Tiere: des Affen, des Hundes.

Die Konstruktionszeichnungen zeigen uns die Seiten eines Objektes, eine nach der anderen.

Erst in der gebauten Umsetzung werden sie Wirklichkeit, die wir wiederum umrunden werden und in einzelne Ansichten zerlegen und in der Vorstellung vervollständigt wiedererfinden. Seine Tieransichten können wir nicht real umrunden, wir ergänzen sie ganz in unserer Vorstellung.

Nun untergräbt er beim Umrunden des Objekts «Nach einer Zeichnung» aber unsere Erwartungen: Nicht diese Seitenansicht haben wir uns vorgestellt. Und wie war schon wieder die Ansicht zu vor?

Wenn diese Umrundung nicht unseren Erwartungen entspricht, wie ist das dann aber bei den Tieransichten. Vielleicht trägt sein Schimpanse auf seinem Rücken Federn?

Wie begegnen wir also den Dingen, die wir nicht ganz erfassen können (und das betrifft eigentlich alle Erscheinungen dieser Welt): Wir ergänzen sie mit dem, was wir bereits von ihnen wissen.

CS zeigt uns die eine Seite, weckt unsere Erwartung und überrascht uns mit einer Erfindung der nächsten Seite, auf die wir nicht gefasst waren. Er nennt dies selbst «Perspektivenverführung». Wir können dies bei ihm über den zeichnerischen Aspekt hinaus, als die Verführung zu neuen oder weiterführenden Ansichten verstehen.

Die Möglichkeit der Möglichkeit, wird bei Christoph Stehlin so zur einzig sinnvollen Betrachtungsweise der Welt.

Das irritiert, verunsichert und macht unheimlich Spass!

Andreas Stäuble, Luzern, 23.10 2021

 

CALIENTE -Origin II

Camilo Salvador Diaz de Villalvilla Soto & Alain Martínez Menéndez (CU)

Unsere Arbeit ist das Ergebnis des Kontextes, der uns definiert. Wir leben auf einer geographischen und politischen Insel, in einer kontrollierten Gesellschaft und scheinbar stagnieren in den 60er Jahren, wo der "kalte Krieg" "heiß" bleibt und das Unglaubwürdige alltäglich ist, Stigmata, die sich in unserer Kunst widerspiegeln.

Origin II vereint aktuelle Stücke, die zum Teil in den letzten Monaten nach dem Auftreten des SARS-CoV-2-Virus entstanden sind.Obwohl die Krise in Kuba stationär ist, haben sich seit Ende 2019 andere Umstände und Situationen zu den üblichen hinzugefügt: die Haft, gestörte Routinen, Masken, soziale Distanzierung, Nachrichtenmedien, soziale Netzwerke, Wirtschaft, Politik, Unsicherheit, Ersticken, Angst ... Covid-19 hat uns daran erinnert, dass wir lebende, verletzliche und sterbliche Kreaturen sind. Es schien, als hätten wir es vergessen es.

Diese Stücke sind dem Detail verpflichtet, der Einzigartigkeit als Teil des Ganzen, der verschlüsselten, symbolischen und hinterfragenden Botschaft, ohne auf die ästhetische Tatsache, die organische Komposition, die innere Reise ... Rundweg zum Ursprung.

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