Crossbreeds: Imaginary Still Lifes - Philipp Schaerer

Die unter dem Namen «Crossbreeds» zusammengefasste Bildarbeit ist eine Serie von frei erfundenen Stillleben- Arrangements. Es sind am Computer entworfene Bildkompositionen, die auf dem Zusammenschnitt digitaler Bild- und Fotofragmente beruhen. Bildobjekte, die frei miteinander kombiniert oder ungewöhnlich ineinander verwoben und so zu unwirklichen und surreal anmutenden Bildszenerien zusammengefügt worden sind. Sei es, dass fotografi- sche Fragmente von Alltagsgegenständen oder Naturobjekten miteinander gekreuzt, manipuliert und verfremdet wor- den sind oder, dass durch den Einschub von grafischen Mustern und Bildtexturen die Szenerien zusätzlich gebrochen und abstrahiert wurden. 

Die Bildserie bedient sich der angebotenen Freiheit flächiger Abbildungsmethoden. Zu sehen sind Stillleben, die vordergründig den optischen Regeln der Fotografie folgen, sich dann aber verweigern und eine abs- trakte Zweidimensionalität hervorkehren. Bildkonstruktionen, die ihrer eigenen Logik folgen und sich über die realen, innewohnenden, wechselwirkenden, physikalischen Gesetze der abgebildeten Objekte hinwegsetzen. Die Arbeit ist als experimentelle Bildarbeit zu verstehen. 

Sie beruht auf dem Prinzip der digitalen Collage, deren Bild- und Fotofrag- mente nicht nur aus dem persönlichen Bildarchiv des Künstlers stammen, sondern zusätzlich mit fiktiven, KI- generier- ten Bildversatzstücken angereichert sind. Im Zentrum der Arbeit steht die spielerische Auseinandersetzung zwischen Oberfläche, Körper und Bildraum unter Einbezug aktueller, computergestützter Bildverfahren

Eine Auswahl von über 20 gedruckten Arbeiten aus der Bildserie wird von Ende August bis Oktober 2024 im Ausstellungsraum LOOP an der Weststrasse 118 in Zürich zu sehen sein.

Vernissage:   29. August 2024 18 Uhr
Finissage:     4. Oktober 2024 18 Uhr

Öffnungszeiten: Do. & Fr. 14-18Uhr
Weststrasse 118, 8003 Zürich

Weitere Infos und Veranstaltungen während der Ausstellung auf der Website. 


Philipp Schaerer (*1972) ist ein Schweizer Künstler, der im Bereich der Fotografie- und Computerkunst tätig ist. Die Auseinandersetzung sowie der Einbezug digitaler Verarbeitungstechniken stellen ein zentrales Element in Schaerers Schaffen dar. Er greift analoge und visuelle Traditionen auf und erkundet die Verschiebungen, die entstehen, wenn neue Produktionstechniken auf bewährte Themen und Altbekanntes treffen - konstruierte (Bild)Welten, die mit Referenzen, Verweisen und Vorbildern arbeiten und das zunehmende Verwischen der Grenze zwischen der digitalen Bilder- und der materiellen Objektwelt thematisieren.
Schaerers Arbeiten werden laufend publiziert und ausgestellt und sind in mehreren privaten und öffentlichen Sammlungen vertreten - unter anderem in der Sammlung des Museum of Modern Art (MoMA) in New York, des Centre Pompidou in Paris, des Museum of Contemporary Pho-tography (MoCP) in Chicago, des Zentrums für Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe und des Fotomuseums in Winterthur.