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Kunstschaffen im Jetzt — Drei Fragen an Olga Titus

Kunstbulletin: Welche Fragen hast Du am Anfang dieses neuen Jahres an die Kunst – an die Kunst allgemein und an Deine eigene?
Olga Titus: Ich versuche, nicht zu weit planerisch in die Zukunft zu schweifen, weil mir dabei zu viel Energie zu verpuffen scheint. Daher gilt meine ganze Konzentration den unmittelbar bevorstehenden Projekten und deren Herausforderungen. Ich stelle mir beispielsweise viele Fragen zur kommenden Einzelausstellung im Kunstmuseum Thurgau, zu Kunst-und-Bau-Projekten – und immer auch zu meiner Arbeit als Ganzes.

Kunstbulletin: Was sind in Deinen Augen die grossen Herausforderungen für die Kunst beziehungsweise für Deine Kunst in den kommenden Monaten oder Jahren?
Titus: Eine Herausforderung, die sich mir stellt, ist es, in meinen Werken ein natürliches Gleichgewicht zwischen einer spielerischen Leichtigkeit und inhaltlicher Ernsthaftigkeit zu pflegen und zu vertiefen. Dies betrifft auch den Umgang im Alltag mit sogenannter Fleissarbeit wie Ordnung und Struktur im Gegensatz zum freien Experimentieren und dem Eintauchen in die Kunst.

Kunstbulletin: Die Kunst ist ein wichtiger Resonanzraum. Gab es im letzten Jahr Momente, Begegnungen, Reaktionen, in denen Du das besonders stark wahrgenommen hast, aus denen Du auch Energie schöpfst fürs Weitermachen?
Titus: Es gab 2023 einige ganz wichtige Begegnungen und Momente, die mir für meine weitere Arbeit den Rücken gestärkt haben. Ich freue mich sehr über positive Feedbacks, auch von Leuten, die ich noch nicht persönlich kenne.
Am meisten Energie für das künstlerische Schaffen schöpfe ich aus dem Schaffen selbst. Das Arbeiten an meiner Kunst generiert in gewisser Weise auch Energie.

à Der Dialog war Teil einer Umfrage bei ausgewählten Schweizer Kunstschaffenden zur Stimmungslage Anfang 2024. Die Rückmeldungen aller beteiligten Künstler:innen sind in Auszügen im Kunstbulletin 1-2/2024 erschienen.

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Olga Titus