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Sammlung Ringier — Grosse Kunst für einen grossen Anlass

Zürich — Eine Ausstellung über drei Etagen: Das nenne ich mal ein ordentliches Geschenk! Doch es geht schliesslich auch um den 75. Geburtstag von Michael Ringier, dem Kunstliebhaber und Medienmogul, der seit 29 Jahren unaufhörlich zeitgenössische Kunst sammelt. Hatte er einst mit Werken der frühen russischen Avantgarde begonnen, so legte er später einen Schwerpunkt auf Kunst mit starkem Sprach- und Textbezug, um die Brücke zwischen Journalismus und Kunst zu schlagen. Heute umfasst seine Sammlung rund 4500 Werke, die zumindest formal keine Grenzen kennen. Ungefähr zweihundert davon sind üblicherweise in den Räumlichkeiten des Unternehmens ausgestellt, während ein erheblicher Teil durch Leihverkehr in aller Welt kursiert. 
 
Die Herrn Ringier gewidmete Schau ‹Private Dancer› im Löwenbräukunst zeigt Schätze aus der umfangreichen Privatsammlung, die für gewöhnlich nicht einmal die Mitarbeitenden zu Gesicht bekommen, da sie entweder aufgrund ihrer Grösse durch keine Tür passen oder schlicht zu fragil sind. Glücklicherweise stellen diese Umstände in den Ausstellungsräumen der Luma Stiftung kein Hindernis dar. Die Zusammenarbeit kam nach einem Telefonat von Ellen Ringier mit Maja Hoffmann im letzten Herbst zustande, wie mir Rahel Blättler berichtet. Sie ist seit 2016 Managerin der Sammlung Ringier. «Es ist eine sehr persönliche und emotionale Ausstellung geworden», sagt Blättler, die zusammen mit Beatrix Ruf, Kuratorin der Sammlung bis 2014, ‹Private Dancer› zusammengestellt hat.
 
Neben ein paar Schlüsselwerken der Sammlung, die Michael Ringier schon lange einmal hätte zeigen wollen, fallen vermehrt Werke mit Tier- oder Naturmotiv auf, die ihm besonders am Herzen liegen, so Blättler. In einem Raum dürfen deshalb neben den frühen Polyurethan-Güssen von Fischli/Weiss auch deren Videoarbeiten ‹Hunde› (2003) und ‹Büsi› (2001) nicht fehlen. Ein besonderer Blickfang – und auch auf Social Media sehr präsent – ist die Arbeit ‹Horses Dream of Horses› (2004) von Urs Fischer. Die Installation besteht aus 1900 Gipstropfen, die an je zwei Nylonfäden während zehn Tagen aufgehängt wurden und nun den ganzen Raum durchziehen. Im «schwarzescafé» ist die Stimmung wegen der dunklen Räume eine komplett andere: Hier findet sich beispielsweise ‹Warhol Flowers› (1990) von Sturtevant wieder, ein weiteres Lieblingsstück von Michael Ringier, das zu dessen Bedauern nie einen Platz im privaten Heim fand. Am 15. Mai, kurz vor Ausstellungsende, folgt schliesslich der letzte Teil der Überraschung: Ein Filmscreening präsentiert Videoarbeiten aus der Sammlung, darunter Werke von Keren Cytter, Rodney Graham, Sean Landers und Helen Marten. In dem Sinne: Film ab! 

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Sammlung Ringier
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CINELöwenbräukunst Filmscreening: Videos aus der Sammlung Ringier - Event Zürich Switzerland
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Private Dancer - Exhibition Zürich Switzerland
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