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Das Kurhaus ist ein verborgener Ort. Weit im Tal hinten klebt es wie ein Adlerhorst auf dem Fels. Das «Aua Forta», hauseigenes, tückisches Mineralwasser, trinkt man erst nach strengem Marsch und Keuchen. Die Geologie des Tales, das Aufeinandertreffen zweier tektonischer Platten in uralter Zeit, bereichert das Quellwasser mit Arsen, Eisen, Radium. Zuerst heilt es, später killt es.

Sagen um die schwarze Sirene, (bringt grossen Reichtum bei treuen Diensten, ersäuft einen aber brutal bei Untreue, weil eifersüchtig) locken eine Wanderin aus dem Unterland und Anderswo in die Gegend. Dann, wegen Berglust und Entdeckerdrang bis ans Ende des Tals. Dort sind Italien und Österreich paar Schritte weiter. Auf der Grenze sein hilft, denn nur durch Grenzen Niedertrampeln bekommt man gute Aussicht. Im Herbst 2016 reist diese Person dort hinauf und versucht sich unters Ferienvolk zu mischen. Ist schwierig, denn Person ist schüchtern. Den zerrissenen Kunst (Kur)-aufenthalt baut sie in ihr Prinzessinenkrönchen, welches Sie mit dem sich Schmücken durch andere Künstler und Innen komplettiert. ( Das Krönchen hat viele Zacken, passt also) Diese zackigen (hoffentlich) Künstler erschaffen ihr Werk um die einzigartigen Begebenheiten (sprich auch Mythologien) des Ortes. Sie greifen mehr oder weniger behutsam in das betriebsame Hotelleben ein und geben ihm durch gestellte Fragen und weitererzählte Geschichten eine neue Dimension, die bis weit über die Berge hinaus reicht. Naiv hofft die Person, dass alle hier anknüpfen: 
Motto: Zitat Anselm Kiefer (klappt nicht in deutscher Übersetzung):
It’s about connecting with an older knowledge and trying to discover continuities in why we search for heaven.

Dann merkt Sie, dass beim behutsamen Eingreifen einiges aus dem Ruder läuft, was wiederum bewirkt, dass die Künstlerinnen und -Er erschlaffen. (Und weinen und schreien) und etwas unter dem Siedepunkt das Wasser von der Platte nehmen. Aber sowieso Reibung erzeugt Wärme und sowieso, da kann man Grenzen niedertrampeln und im Nichts hängend fündig werden.

The times they are a changin’ ( frei nach Nobelpreisträger BOB Dylan)

Das Traumschloss bekommt Risse, der Prinz haut ab. Die Wanderin packt ihr Wäärli und macht sich auf die Socken. nach Tiflis. (Kommt ursprünglich aus Stilli)

Die Eröffnung der Ausstellung hat am Samstag 5. November 2016 stattgefunden. Gesungen hat Sarah Studer alte Rätoromanische: Chanzun da la bella Sirena und Canzun da Sontga Margriata ect. ( Die Quellen versiegen, Wiesen verdorren, Crossdresserin weint beim Weggehen. Machtmissbrauch wegen Ausplappern.)

In Zusammenarbeit mit dem Direktorenpaar Adrienne- und Peter Kruit entsteht ein sich über die nächsten Jahre entfaltendes Programm von neu geschaffenen Ausstellungen. KünstlerInnen aus dem Umland (aber auch von der anderen Seite der Welt) werden eingeladen, die bestehenden Kunstwerke zu verwandeln oder gänzlich Neue zu installieren.

Teilnehmende Künstler_innen 2016

Daniela Belinga, CH: Speisesaal und Estrich
¨Ayizan + die schwarze Sirene als Plazebo¨ und ¨Jetzt meine Showgirlqualitäten hervorkehren¨, 2 Installationen

Mario Benjamin HT:Speisesaal
Three works untiteled, multmedia painting on Canvas

froelicher / bietenhader CH: Parterre und Treppenhaus, Keller
Ohne Titel, 2016 Video. Sondierungen unzugänglicher Räumlichkeiten. Sechs Fernseher. Ohne Titel 2016 Installation/ Postkarten, Postkartenedition anhand der temporären Installation im Keller

Renate Lerch/Jacqueline Weiss CH: Flure 1./2./3. Stock, Untergeschoss 
Bäderétage
¨déjà vue¨, ¨laufzeit¨, ¨aus geruht¨, ¨aus gedient¨, ¨er scheint¨. 4 Installationen

René Müller/Timo Ullmann CH: Flur und Salon Erdgeschoss: ¨Liebeslied¨
¨see.through.wall¨, ¨canne pittoresque¨, 3 Installationen.

Kurt Ryslavy BE/AT: Eingang Erdgeschoss
Musée d’Art Moderne, Département de la Comptabilité, Section des Relevés, Val
Sinestra, 2016/ 17, Installation

Helene Sperandio CH: Grosses Treppenhaus, 1.+2. Stock
Gleitsicht, Picknick, Caput Mortuum, Test, Traffic, 4 Malereien, 1 Objekt

Elise Tak USA/NL: Salon Erdgeschoss
8 A1 Farbdrucke auf Papier: The original character actor creator 2016, Assemblage

Angela Wüst CH: Hotelfassade und Salon
¨Hier¨ Fassadenprojektion, Videoloop, ¨Reigen¨ Diaprojektion Textloop

RednerInnen / PerformerInnen
Arno Camenisch CH, Kurt Derungs CH, Frederikke Hansen DK,
Sarah Studer CH

Künstlerische Leitung und Initiantive: Daniela Belinga.
Organisation: Daniela Belinga, Adrienne + Peter Kruit.

Vielen Dank für Ideen und Unterstützung an: Renate Lerch, Kurt Ryslavy,
Helene Sperandio, Jacqueline Weiss

Ausstellung: 24.12.16 – 19.03.17, Hotel Val Sinestra, 7554 Sent.Tel. +41 (0)81 866 31 05.

Für Hotelgäste ist ein grosser Teil der Ausstellung immer sichtbar. Für Tagesbesucher Führungen ab
4 Personen auf Anmeldung, Sonntags um 14:00.

www.sinestra-auaforta.com www.sinestra.com https://www.facebook.com/auafortavalsinestra/

Infos

Veranstaltungstyp
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Datum
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Hotel Val Sinestra/P.+A. Kruit
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