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Zwischen Fakt und Fiktion

«Fountain», ein Urinal, das 1917 zum Kunstwerk erklärt wurde, ist das wohl bekannteste konzeptionelle Werk des 20. Jahrhunderts. Denn seitdem das mit «R. Mutt» signierte Objekt anonym zur Ausstellung der «Society of Independent Artists» in New York eingesandt wurde, können auch Alltagsgegenstände als sogenannte Readymades zu Kunst erklärt werden. Es kursieren aber Gerüchte, dass nicht er, sondern die Dadaistin Elsa von Freytag-Loringhoven (1874–1927) Schöpferin von «Fountain» war.

Der Film «Alreadymade» (2023), der der ortsspezifischen Installation zugrunde liegt, ist ein veritabler Krimi, der die Grenzen zwischen Echtem und Gefälschtem erforscht. «Fountain» ist Ausgangspunkt von Vissers Spurensuche. Die Künstlerin und Filmemacherin geht Spekulationen nach, die Duchamps Autorschaft infrage stellen. Im Sinne eines Readymades greift sie für die Produktion auf bereits vorhandenes Material zurück. Sie verwendet gefundene Filmaufnahmen und stellt eigene bewegte Bilder her. Dabei kommen neue Technologien wie Motion Capture und Meta-Human-Modeling zum Einsatz. Das Ergebnis ist keine kunsthistorische Dokumentation, sondern vielmehr dient die Mischung aus Vorhandenem und neu Erschaffenem der Reflexion grundsätzlicher Fragen: Was ist die Realität, was ist eine Fälschung? Wer ist die Autorin oder der Autor? Und was ist ein Original und was eine Kopie?

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Barbara Visser

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