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Die erste Ausstellung inszeniert das «Bestiarium Helveticum», ein thematischer Bogen zwischen Vorstellung eigener Realität, Halbwahrheit und erdichteter Geschichte in den Bildwelten schweizerischer Künstler. Das Tier, das Halbwesen und das Monster sind dabei eher der Schlagschatten als Ausgangspunkt der künstlerischen Arbeit.

Die Dachkante als Ort der Ausstellung zu nutzen, sprengt die ursprünglichen architektonischen Grenzen des Baus und schafft neue Räume zwischen Denkbarem und Undenkbarem. So wird es zur Ausstellungsplattform ganz in Anlehnung an die Umfassungsmauer der Villa Palagonia, deren skulpturelle Gestalten Kunstschaffende über Jahrhunderte faszinierten.

 

Skulpturen auf dem Dach

Selina Baumann
1988 geboren im Wattwil, Studium der bildenden Kunst und Bildhauerei in Zürich und Hamburg. Keramikarbeiten poetisch inszeniert an der Grenze zur Installation und auch die Zeichnungen erzählen von: Skulptur. Surreal, verstörend, organisch. Man weiss nicht ob es lebt, was da auf dem Sockel steht.

Pavel Schmidt
Geboren im Jahr 1956, mit nomadischer Biographie im Gepäck: Bratislawa, Biel, Solothurn, München, Paris, Mexiko. Seine Arbeiten sind hemmungslos eklektisch, antike Büsten und Skulptur-Fragmente treffen auf Gartenzwerge, porzellanene Puppenköpfe auf Menschenschädel. Und wenn der Künstler ebenjene Objekte explodieren lässt: Die Zerstörung, als Aktion mit schöpferischem Potential.

Olivier Estoppey
Geboren 1951 im Waadtland, studierte Bildende Kunst in Lausanne und bewegt sich in den klassischen Formen der Kunst: Skulptur, Zeichnung, Gravur. Seine plastischen Arbeiten sind von monumentalem Umfang. Dutzende von massiven Beton-Tränen, dutzende von Gänsen, die Häupter hoch erhoben, fliehend. Oder eben: Wölfe. Einer von ihnen heute auf dem Dach des Kunsthaus Steffisburg, fast schon bedrohlich, im Angriff erstarrt. Und doch: Stets steckt im rauen Material auch sanfte Poesie.

Monsignore Dies
1969 in Lengnau geboren, gelernter Werkzeugmacher, arbeitet und lebt in Biel. Er ist Künstler, Musiker, Kurator, DJ und sehr wahrscheinlich Exzentriker. In seiner Arbeit trifft Popkultur auf Rock’n’Roll, Ready-Made auf Installation und Aktion. Die Inhalte: Trash, Tod und Gartenzwerge. In der Umsetzung morbid, makaber und kompromisslos.

Mickry 3
Zürcher Künstlerinnen-Kollektiv mit Nina von Meiss, Dominique Vigne und Christina Pfander, geboren zwischen 1978 und 1980. Seit bald 20 Jahren verbindet Mickry 3 die Leichtigkeit der Popästhetik mit Kritik an System und Konsum. Grelle Skulpturen, Körper überspitzt und deformiert: provokativ vielleicht, nonchalant bestimmt, plakativ auf keinen Fall.

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Ausstellung
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-
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Kunsthaus Steffisburg
Schweiz
Steffisburg
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