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Rupprecht Geiger, Hans Hartung, Fritz Winter

Unser Welt ist blau. Sonnenlicht wird durch die Atmosphäre unseres Planeten gefiltert, und so sehen wir vor allem blaues Licht. Als Himmel, Meer, Wasser, Ferne, Weite oder Tiefe hat es die menschliche Wahrnehmung geprägt.

Durch diese Naturphänomene wird es oft mit Kälte oder Ruhe assoziiert. In Anbetracht von scheinbar endloser Himmels- oder Meeresweite wird Blau darüber hinaus auch mit dem Ungreifbaren, dem Unendlichen und sogar dem Göttlichen in Verbindung gebracht. Diesem atmosphärischem Blau, das bisweilen ein eigenes Leuchten erzeugt, wird in der Sammlung nachgespürt. Für dieses Studiolo wurden bewusst abstrakte Werke ausgewählt. Dadurch entfällt die direkte Zuschreibung von Motiven wie Himmel, Wasser oder Landschaft.

Bisweilen ergeben sich aber genau diese Assoziationen: So erscheint die Form in dem Werk „OE 246a (Gracco)“ von Rupprecht Geiger wie ein geöffnetes Fenster, durch das wir in den Himmel blicken können. Oft wird Geiger vor allem mit seiner Faszination von Rot in allen Varianten in Verbindung gebracht. Sein Werk „350/61“ dagegen überrascht uns mit dem aus dem Dunkeln herausleuchtenden, tiefen Blau. Bei Hans Hartungs „T1982-H44“ meint man hochspritzendes Wasser auf der Leinwand zu sehen, während bei „T1965-H9“ die sichtbaren Pinselstriche geradezu über die Leinwand fließen. Die blauen Formen in Fritz Winters Serie „Triebkräfte der Erde“ wirken wie Kristalle, die mit ihrem irdischen Leuchten Verborgenes erhellen.

Ob ruhig oder bewegt, in der Natur oder auf Bildern, ob als Licht oder Farbe; Blau umgibt uns überall.

Das Studiolo versteht sich als ein dynamischer Raum innerhalb der Sammlungspräsentation. Als Ausstellungskabinett, gleichsam als Ausstellungslabor eröffnet das Studiolo für die Besucher*innen neue Zugänge zu den Werken der Sammlungskünstler*innen.

Kuratiert von Ines Rüttinger

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Museum für Gegenwartskunst Siegen
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