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You said, she said, I said

Die Galerie Brigitte Weiss freut sich zur Saisoneröffnung 2018 neue Werke der Konzeptkünstlerin Esther Kempf (*1980) zeigen zu können.

Die Ausstellung "You said, she said, I said" thematisiert potenzielle Wege und Umwege, das Lenken und Umlenken von Bewegung und das Formen von flüchtigem Material.

In der gleichnamigen Rauminstallation sind Möbel durch Rohre miteinander verbunden. Wasser kann von einem Objekt zum andern und durch ihre Hohlräume geführt werden. Die Möbel erhalten eine zusätzliche Funktion als Wasserleitung. Gleichzeitig verlieren sie ihre Beweglichkeit und haben einen festen Platz im Raum. Die Fotoarbeit macht es vor: Ein Küchenstuhl ist auch ein Springbrunnen.

Schnee als Material für künstlerische Arbeiten - die Faszination dafür hat die Künstlerin während einem Atelieraufenthalt in Québec City entdeckt. Mit temporären Eingriffen werden bildhauerische Fragen thematisiert. "Two Feet above Summer", 2017 - mittels rechteckiger Einschnitte und aus dem Eisschnee gesägte Stufen wird die Höhe der Schneedecke sichtbar und begehbar gemacht. Die Parkbank auf der zweiten Fotografie, welche im Winter ihre Funktion verliert, wird zugänglich gemacht. "Contemporary Archeology", 2017 erlaubt einen Blick auf die freigelegte Stufe einer Holztreppe in die Zeit vor dem Neuschnee.

Die Fotografien "Little white lie 1" und "Little white lie 2", 2018 andererseits zeigen eine plastische Herangehensweise. Die Künstlerin hat auf einem Baumstrunk, einem Stuhl und Balkongeländer den Schnee so geformt, dass die Formen wie natürlich gefallener Neuschnee aussehen.

Die Farbflächen "1:1", 2018 entstanden aus dem Wunsch, weit entfernte Orte - wie den Indischen Ozean, die Mongolische Hochebene, den Amazonas Regenwald und die Fidschi Inseln - in Echtgrösse heranzuholen. Punkte dieser Gebiete im Internationalen Weltatlas wurden mittels Fotokopie in 400%-Schritten stufenweise vergrössert, bis zum Massstab 1:1

Das Video "Humarubi wasn’t there", 2018 dokumentiert eine Performance mit Schneeschaufel auf frischem Schnee. Nach jedem Schritt wird die Spur des vorangegangenen verwischt - mit zunehmendem Aufwand.

"Fixature Externe", 2018 - Esther Kempf reflektiert mit der Reparatur dieses Stuhls den Übergang vom Gebrauchsgegenstand zur Skulptur. Anstatt die fehlenden und defekten Teile (Sitzfläche und Rücklehne) zu ersetzen, entwickelt sie die Strategie der skulpturalen Reparatur. Fixature Externe - die Reparatur ist ausserhalb des Stuhls angelegt.

Esther Kempf (geb. 1980), lebt und arbeitet in Zürich.

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Ausstellung
Datum
-
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Künstler:innen

Details Name Portrait
Esther Kempf

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Titel Land Ort Details
Brigitte Weiss
Schweiz
Zürich
Zürich