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oder die Ballade von Jim

Die Photobastei zeigt vom 1. November bis zum 22. Dezember 2018 die bisher umfassendste Retrospektive zum Zürcher Fotografen Karlheinz Weinberger (10. Juni 1921 bis 10. Dezember 2006). Weinberger ist vor allem bekannt für seine Portraits der Halbstarken. Doch es gibt bei weitem nicht nur diese Portraits von jungen Halbstarken  in ihrer spektakulären Aufmachung. Die Ausstellung in Zürich zeigt sein gesamtes Werk, darunter Schlüsselwerke aus allen Perioden sowie noch unveröffentlichte Werkteile, die einen starken Bezug zu Zürich haben. Der kuratorische Ansatz folgt einer erotischen Spur, die sich von den frühesten bis zu den letzten Bildern zieht und die das künstlerisch-fotografische und erotische Selbstverständnis Weinbergers sichtbar macht. Die Ausstellung wird von Patrik Schedler konzipiert, der seit dem Jahr 2000 das Werk und später den Nachlass von Karlheinz Weinberger sicherte, sichtete und erschloss.

Mit Karlheinz Weinberg widmet sich die Photobastei nach „Vivian Maier: Taking the Long Way Home“ (3/2016), Arnold Odermatt (12/17), Miroslav Tichy (9/17) wieder einer fotografischen Position, die erst verspätet zu ihrer Adelung durch die Kunstwelt kam. Dies mag bei Weinberger im Besonderen mit dem Gegenstand seiner Bilder, dem Aussergewöhnlichen, wie er es selber nannte, im Zusammenhang stehen. Auf seinen Bildern sind fast ausschliesslich Menschen zu sehen, mehr Männer als Frauen, und die meisten seiner bevorzugten Sujets fallen bereits auf den ersten Blick aus dem gutbürgerlichen Rahmen ihrer Zeit. Karlheinz Weinbergers bekannteste Bilder sind seine Portraits der Halbstarken. Diese waren in mancherlei Hinsicht auch seine idealsten Sujets. Doch es gibt bei weitem nicht nur diese Portraits von jungen Halbstarken in ihrer spektakulären Aufmachung, die auch in den späteren Fotografien von Rockern und Tätowierten eine ebenso entscheidende Rolle spielen wird.

Dieser einseitigen Reduktion auf die Halbstarken trug eine in Frankreich an den Rencontres d’Arles letztes Jahr gezeigte und äusserst erfolgreiche Ausstellung zu Weinbergers Lebenswerk erstmals Rechnung. Sie wurde von der Galerie Esther Woerdehoff, Paris, produziert und von François Cheval kuratiert. Der Kern der Ausstellung in der Photobastei sind Werke, die in dieser grossen, auf ein internationales Publikum ausgerichteten Ausstellung gezeigt wurden. Allerdings wird die Auswahl durch weitere Schlüsselwerke aus allen Perioden und vor allem auch durch in Arles nicht gezeigte Werkteile, die einen starken Bezug zu Zürich haben, ergänzt. Die Ergänzungen und Erweiterungen betreffen dabei Arbeiten, die in den Magazinen ‚Der Kreis‘ und ‚Club68‘ publiziert wurden, ausserdem das grosse Thema ‚Sport‘ und Fotografien im Kontext von Volkskultur (Fasnacht, Sechseläuten, Schwingerfeste, Chlausete) und Zirkus.

Ausstellung:
2. November bis 23. Dezember 2018
2. Stock jeweils Mi bis Sa, 12 - 21 h, So 12 - 18 h
Sihlquai 125, 8005 Zürich, photobastei.ch
Eintritt: 12/8 CHF

Eröffnung:
Donnerstag,  1. November, ab 18 Uhr

 

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8005 Zürich
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