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Ladina Staehelin Türkoğlu, Lucius Rüedi, Larissa Melanie Bürgi

Im kühlen Blau des Wassers treffen sich zwei Körper, wobei die Illusion entsteht, dass es sich um einen einzigen Körper handeln könnte. Durch Datamoshing, also die gezielte Manipulation von Daten, entstehen bei der Dekodierung der Datei visuelle Artefakte, welche das Bild im Extremfall unerkennbar zeichnen. Die Körper lösen sich auf, das Wasser verschluckt sie. Es entsteht ein stummer Trialog zwischen den Körpern und dem Wasser. Unterwasser werden Geräusche verschluckt. Der Körper des Wassers täuscht uns eine nicht existierende Stille vor. 

Klanglich treffen sich zwei ähnliche Harmonien in teilweise zeitgleicher Dissonanz. Die einzelnen Klavier-Klänge verlieren und verziehen sich immer mehr, werden zu einem einheitlichen, aber unangenehmen Rauschen. 
Mit “an ode to (no) body” thematisieren wir ein Körpergefühl, beziehungsweise den Verlust dessen. Traumata beeinflussen, wie wir unseren Körper wahrnehmen und spüren. Es geht darum, den Bezug zum eigenen Körper zurückzuerlangen, den Körper wieder zu sich zu zählen. Es ist ein Prozess des sich Verlierens, des sich Findens, der Konstruktion und Dekonstruktion. Das automatisierte Datamoshing entscheidet selbstständig, welche Daten gelöscht oder deformiert werden. Dieser Prozess ist auch in der Zensur und der systematischen Kategorisierung der Menschheit erkennbar. Es gibt kaum mehr Menschen, die das Internet durchforsten, um sich Gedanken zu Inhalten zu machen, ob diese zensiert werden sollten. Programme entscheiden systematisch, was als weibliche Nippel gelesen wird, wird zensiert oder gar gelöscht. Im dunkeln Raum von PERIPHERIE 8 wird das Video “an ode to (no) body” auf eine Milchglasscheibe projiziert. Das Glas steht in der Mitte des Raumes. Der Beamer durchleuchtet die Scheibe von einer Seite. Allenfalls fällt ein Teil des Bildes auf die weiße Wand hinter ihr, zwischen die beiden Türen. Die Decke des Raumes von PERIPHERIE 8 wird von einem transparenten Vorhang geziert, worauf 3D animierte Ozeane den Himmel neu interpretieren.

Künstler:innen:
Ladina Staehelin Türkoğlu, Lucius Rüedi, Larissa Melanie Bürgi

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Titel Land Ort Details
Peripherie 8, das Kunstzimmer
Schweiz
Basel