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Im Schaufenster, Casinoplatz 2, Bern

In Zeiten der Pandemie zeigt sich die Bedeutung der Sockelzone einer Stadt. Über die Lauben und Loggien, über die verglasten Fassaden und die Schaufenster öffnet sich das Innere nach aussen: Wir blicken in die Cafès, die Läden und Galerien, in denen wir uns nicht zu dicht versammeln sollen, und wenn, dann nur geschützt hinter Stoff oder Plexiglas.

Der Affspace ist ein Offspace für Architektur an der Münstergasse in Bern. Seit diesem Jahr ist er Affspace+ und verfügt mit der Zwischennutzung des benachbarten Bestatters über zwei Räume. Aber auch diese wären für die Präsentation des Buchs über das Werk von Aebi & Vincent Architekten, das jetzt in der De aedibus Reihe des Quart Verlags erscheint, zu klein. Das Architekturbüro mit Standorten in Bern und Genf hat bereits schon über hundert Mitarbeitende. Der Affspace+ nutzt deshalb einen weiteren Zwischenraum. Der Berner Künstler Adrian Scheidegger hat für die Buchvernissage eine Plakatausstellung konzipiert, die wir am Casinoplatz präsentieren, im Schaufenster des ehemaligen Kleidergeschäfts, das Aebi & Vincent Architekten derzeit umbauen. Der Ort passt, die Stadt stellt alles bereit, was wir brauchen: ein Schaufenster, einen Platz und eine Bar (die nebenan gelegene Asino Bar, die 2018/2019 von Aebi & Vincent Architekten umgebaut wurde).

Das Plakat ist eng mit der Stadt verbunden. Lange Zeit war es das Kommunikationsmittel, um im öffentlichen Raum Aufmerksamkeit zu erregen. Aebi & Vincent Architekten nutzen es, um mit den Passanten ins Gespräch zu kommen. Die über dreissig Plakate zeigen Fotografien ausgewählter Werke von Aebi & Vincent Architekten, welche Adrian Scheidegger, Alexander Jaquemet und Thomas Telley über die Jahre aufgenommen haben. Als Ergänzung zum Buch, in dem die Bauten, übersichtlich und sachlich dokumentiert und kontextuell verortet werden, locken uns die Plakate über Atmosphären, situative Stimmungen, Farben, Licht- und Schattenspiele und abstrahierende Ausschnitte an.

«Quando progetti una casa, un quartiere, un sentiero pensa sempre alla città!» Der Affspace+ setzt den Sinnspruch des Tessiner Architekten Luigi Snozzi auf sein Plakat. Luigi Snozzis 25 Aphorismen zur Architektur regen Fachleute wie auch Laien zum Denken über Architektur und damit über Menschen und Orte an. Wenn Bernhard Aebi und Pascal Vincent in ihrem Buch erzählen, betonen sie immer wieder ihr Engagement für den öffentlichen Raum, für die Stadt, für die Identität von Orten. Mit der Plakatausstellung am Casinoplatz sollen nun die Stadtgängerinnen und Stadtgänger angeregt werden, stehenzubleiben und über die Orte, an denen sie leben, arbeiten, wohnen und sich aufhalten, nachzudenken.

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Meret Arnold
Münstergasse 4
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3000 Bern
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