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Die Bilder zeigen weite Landschaften wo Himmel auf Erde und Wasser trifft, manchmal so subtil, dass der Horizont ineinander verschmilzt.

Die Welt wie wir sie heute kennen, war gestern eine andere und wie sie morgen aussieht, können wir nur erahnen. Wir stehen mittendrin in dieser Welt, sind Teil von ihr als Individuen wie auch als Gesellschaft und somit an deren Entwicklung und Veränderung beteiligt. Wir breiten uns aus, brauchen immer mehr Land, Ressourcen und Energie, verschmutzen die Umwelt und beeinflussen das Klima als gäbe es kein Morgen. Wir alle spüren heute je länger je mehr die Auswirkungen dieses Verhaltens. Das was sich in der Welt und im eigenen Land verändert, macht vor unserer Haustür nicht halt. Glücklicherweise sind es nicht nur die schlechten Entwicklungen, sondern auch die positiven.

Was bleibt ist die Sehnsucht nach Frieden, Ruhe, Gelassenheit und intakter Natur. Das ist es, was in den Bildern des Photographen Stefano Righetti abgelesen werden kann in Form von Ausblicken auf Landschaften, auf Situationen und auf Objekte. Die Ausblicke sind Betrachtungen in eine schöne, friedliche und ruhige Welt. Der Kontrast zur anderen hässlichen Welt wird bewusst ausgelassen. Gleichzeitig sind es Einblicke in die persönliche Wahrnehmung des Photographen und der photographischen Umsetzung von Licht und Formen, Eindrücken und Gefühlen, Stimmungen und Emotionen, die sich ihm im Moment der Aufnahmen präsentiert haben. Dieser Spannungsbogen hat der Ausstellung den Titel gegeben.

Gezeigt werden ausschliesslich Schwarzweissaufnahmen. Righetti begründet es damit, dass diese Art seinem photographischen Auge, seinem Empfinden und seiner Bildsprache am nächsten kommt. Die Bilder zeigen weite Landschaften wo Himmel auf Erde und Wasser trifft, manchmal so subtil, dass der Horizont ineinander verschmilzt. In der Bilderauswahl sind auch Alltagsszenen und Berglandschaften zu finden sowie Photos von Gebäuden, Mauern und seltsamen Objekten. Entstanden sind die Photos auf Reisen und Bergtouren zwischen 2016 und 2021 in skandinavischen Ländern, in Portugal und in den Alpen. Die Photos sind mal ruhig und mal dramatisch aber immer harmonisch komponiert und trotzdem spannungsgeladen. Und das ist durchaus gewollt, denn wie gesagt, es sind Ausblicke in unsere Welt, wie sie der Photograph heute sieht. Und wie sehen und empfinden es andere Betrachter und Betrachterinnen der Bilder?

Righetti sagt von sich: «Ich habe nicht den Anspruch oder die Absicht damit etwas ganz bestimmtes zu vermitteln. Warum auch. Wie bei einem Musikstück oder einem gemalten Bild soll man sich angesprochen oder nicht fühlen und es so interprätieren, wie er oder sie es dabei gerade empfindet.». In diesem Sinne kann der Ausstellungsbesuch eine spannende Auseinandersetzung mit dem eigenen Ausblick und Einblick auf die heutige Welt sein.

Stefano Righetti
In seinen Arbeiten thematisiert und widmet er sich verschiedenen photographischen Themen. Er lässt sich vor allem auf Reisen und auf Touren zu Fuss oder mit dem Fahrrad zum Photographieren inspirieren. Bei seiner Herangehensweise spielt der Ort in dem er sich gerade befindet, nicht so eine wichtige Rolle. Es sind vielmehr die Landschaften, das Wetter, das Licht und die Ereignisse bedeutend, die sich in seiner unmittelbaren Umgebung gerade abspielen. Diese Momente wahrzunehmen und in einem Photo «einzufrieren» faszinieren ihn. Gleich in welcher Umgebung, ob zum Beispiel in der Natur oder in einer Strassenszene im urbanen Umfeld, sein visueller Instinkt ist stehts geweckt. Das Inszenieren überlässt er der Natur und dem Wetter. Das Komponieren übernimmt er dann selber.

Die ausgestellten Photos sind fast alle im Format 2/3 und wurden nur minimal beschnitten. Das Format 2/3 entspricht dem Filmformat von 24x36 mm analoger Kleinbildkameras oder dem heutigen Sensorformat einer digitalen Vollformatkamera. Righettis Photos sind Single-Shots (ein Bild, direkt aufgenommen und normal entwickelt ohne grosse Veränderungen am Foto). Er verzichtet auf Timeblending und Composing (aus mehreren Photos oder Bildteilen zusammengesetztes Bild).

1966 in Baden geboren und in Wettingen aufgewachsen, lebt heute mit seiner Familie in Zufikon (AG).

Vernissage: Donnerstag, 30. März 2023, 18.30 Uhr, Einführung durch Catrina Sonderegger
Artist Talk: Samstag, 22. April 2023, 15.00 Uhr
Finissage: Samstag, 6. Mai 2023, 13.00 bis 17.00 Uhr

 

 

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Stefano Righetti

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