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Ulrich Tillmann (Linnich 1951–2019 Köln) ist als Fotograf bekannt geworden. Nur einem kleinen Kreis ist bekannt, dass der seit 1986 am Museum Ludwig tätige Fotoingenieur und Kunsthistoriker auch ein exzessiver Sammler war. Inspiriert von Fluxus erfindet Ulrich Tillmann 1981 die Kunstfigur Klaus Peter Schnüttger-Webs, ein „Träumer und Weltverbesserer“, dessen Interessen von „Bauhaus bis Zen-Buddhismus, von Morphologie bis Entomologie, von Akupunktur bis Philosophie“ (UT) reichen. 1986 gründet er gemeinsam mit Bettina Gruber und Maria Vedder das Klaus Peter Schnüttger-Webs Museum in Köln-Volkhoven, das seine Tore zeitgleich mit dem Museum Ludwig öffnet und „wegen der enormen Folgekosten“ bereits nach einem Tag wieder geschlossen werden muss. Als Direktor dieses fiktiven (Anti-)Museums erschafft er über einen Zeitraum von 38 Jahren eine Institution mit verschiedensten Abteilungen, die sich ganz dem Werk des noch unbekannten Universalgenies verschrieben hat. Das Langzeitprojekt entwickelt sich weniger entlang einer immanenten Logik, sondern nährt sich von äußeren Anlässen, die Ulrich Tillmann humorvoll und subversiv kommentiert. Entstanden ist ein lebendiges Archiv, aufgebaut von einem Fachmann und Künstler mit Blick für die Poesie des Alltäglichen, die Fundstücke vom Flohmarkt genauso durchdringt wie hochkarätige Objekte aus der Frühzeit der Fotografie. Das Klaus Peter Schnüttger-Webs Museum ist Ulrich Tillmanns persönlichstes Werk; es ist nicht nur mit seiner eigenen Biografie, sondern auch eng mit der Kunstszene und Kulturpolitik von Köln verbunden.

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