Art Basel und Parallelmessen

Basel — Im Juni dreht sich die Kunstwelt wieder um Basel: Die Art Basel mit heuer 285 Galerien wird nach dem Abgang von Marc Spiegler erstmals unter dem neuen Global Director Noah Horowitz durchgeführt. Novitäten dieser Ausgabe sind der dezentrale Sektor ‹Kabinett›, den die Messe-Ableger in Miami Beach und Hongkong bereits kennen und der es Galerien ermöglicht, speziell kuratierte Installationen in die regulären Messestände zu integrieren. Der ‹Feature›-Sektor mit ganzen Ständen für kuratierte Präsentationen konzentriert sich neu auf kunsthistorische Projekte. Daneben ist im ‹Main Sektor› wie gehabt Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts zu finden, im Sektor ‹Statements› aufstrebendes Kunstschaffen und bei ‹Editions› Druckgrafik. Die Art Unlimited wird zum dritten Mal von Giovanni Carmine kuratiert; auf dem Messeplatz zeigt Latifah Echakhch eine ortsspezifische Installation, kuratiert von Samuel Leuenberger, der auch für den Art Parcours verantwortlich zeichnet. Das Kunstbulletin ist erneut im Sektor ‹Magazines› anzutreffen.

Zum dritten Mal in Folge ist auch die Liste Art Fair auf dem zentralen Messegelände in Halle 1.1 angesiedelt. Die bald dreissigjährige Parallelmesse für Galerien der jüngeren Generation präsentiert dieses Jahr 88 internationale Galerien, darunter 20 Erstteilnehmende – zwei mehr als bei der Art Basel. Zu den «Newcomern» gehört auch Blue Velvet Projects aus Zürich. Neben den Solo- und Gruppenpräsentationen der zugelassenen Galerien organisiert die Liste erneut zwei Gemeinschaftsstände. Ebenfalls wie 2022 werden zwei Galerien und ein Kunstkollektiv aus der Ukraine dank Förderung durch die ‹Friends of Liste› zugegen sein. Nur unweit des Messeplatzes hat sich seit 2019 die kleine, von zwei nordischen Galerien gegründete June Art Fair als Alternative zum gewohnten Messe-Erlebnis etabliert: Über eine enge Wendeltreppe steigt man hinab in den von Herzog & de Meuron umgebauten Betonbunker, wo rund zwanzig Galerien ihre Kunst als eine Art Gesamtinstallation präsentieren. Ebenfalls noch jung ist die photo basel, die im Volkshaus zum achten Mal den Fokus auf Fotokunst legt. Nebst den Ständen von 39 Ausstellern ist eine von zwei Sonderausstellungen in Kooperation mit der Zürcher WBB Gallery der «Pure Photography» gewidmet. In der Kaserne gastiert derweil erneut die I Never Read, Art Book Fair, wo internationale Verleger:innen und Kulturschaffende künstlerische Preziosen in Buchform anbieten – geeignet auch für das kleine Portemonnaie. Weitere Parallelmessen sind die Volta und die Design Miami / Basel.