Loie Hollowell — Lust und Schmerz, spritiualisiert
Genf — Loie Hollowell (*1983) verwandelt ihre innerkörperliche Erfahrung in eine Art tantrische Abstraktion. Ihre symmetrische Hell-Dunkel-Malerei in oft ungewöhnlichen Farbkombinationen mahnt an Georgia O’Keeffe und Judy Chicago und wird raffiniert von aufgerauten Texturen und anschwellenden Formen belebt. Lange Jahre feierte die sehr amerikanische Malerin so die Wonnen der Selbstbefriedigung und des Geschlechtsverkehrs, sparte jedoch auch ihre blutige Abtreibung mit 29 Jahren nicht aus. Seither hat sie zwei Kinder geboren. Und ihre neuesten Bilder – zurzeit zu sehen bei Pace in Genf – vergegenwärtigen die gewaltigen Wogen der Wehen, welche die Vagina zum Geburtskanal dehnen.