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Jagen und Wildern gehören zu den ältesten Tätigkeiten des Menschen. Sie sind schön und schauerlich zugleich, sie bringen Leben und Tod, sie sind uralt archaisch und unmittelbar gegenwärtig. In ihnen kommen die grossen Themen des Menschseins zusammen: Mensch und Tier, Natur und Kultur, Handwerk und Kunst, Politik und Gesellschaft, wirtschaftlicher Gewinn und ökologisches Gleichgewicht. Kurz: Jagen und Wildern bilden ein Scharnier zwischen Mensch und Natur.

Gleichzeitig sind Jagen und Wildern, diese ungleichen Geschwister, in Nidwalden präsent wie in kaum einem anderen Schweizer Kanton. Bis heute werden Wilderergeschichten und -legenden aufgeschrieben und veröffentlicht, in Volkstheatern aufgeführt oder von Generation zu Generation mündlich weitererzählt. Und das Jagen boomt, nicht zu reden von seinem Resultat: dem Genuss des Wildmenüs.

Die Ausstellung fragte nach Geschichte und Gegenwart des Jagdhandwerks, nach der Rolle der Jägerinnen und Jäger, nach Tötung und Genuss des erlegten Wildes, aber auch nach der Rolle des Gesetzes und der Gesetzesübertretung. Gleichzeitig zeigte die Ausstellung, wie allgegenwärtig Jagen und Wildern sind – in der Alltagskultur wie in den Künsten. Denn im Jagen und Wildern wird die Frage nach dem, was den Menschen ausmacht, was ihn von der Natur trennt und mit ihr verbindet, immer wieder neu gestellt und beantwortet.

Kurator: Basil Rogger, Zürich
Szenographie: melt.