7-8/2024

Friart präsentiert mit Lumiar Cité in Lissabon das sibirische Experimentalfilmduo Sid Iandovka und Anya Tsyrlina in ihrer ersten Soloschau. Angereist ist das mysteriöse Paar aus seiner Wahlheimat New York gemeinsam mit seinen amerikanischen Geistesverwandten Thomas Zummer und Leslie Thornton.

Die Ausstellung der Dänen Elmgreen & Dragset bei Pace in Genf macht einem nicht nur die performative Rolle, in die man in Kunsträumen unvermeidlich gleitet, bewusst. Sie führt uns auch dorthin, wohin vielleicht alles, was wir als Kunst bezeichnen, tendiert: an die magische Grenze zum Unbekannten.

Die Gewinnerin des diesjährigen Bally Artist Award, die franco-kongolesische Künstlerin Monika Emmanuelle Kazi, stellt durch ihre Rauminszenierungen Bilder und Narrative der kolonialen Vergangenheit infrage und nimmt uns durch spiegelnde Silbernitratmalereien auf Gläsern und Scheiben in die Verantwortung.

28 Jahre nach der Retrospektive im CAPC Bordeaux tritt Matthew Barney in Paris auf. Als maskuliner «Senioren-Künstler» liefert er in der Videoarbeit ‹Secondary› einen Abgesang auf Körperkult und überzeugt mit einer selbstreferenziellen ­Raum-Installation, die Besuchende zu Leistungssportlern macht.

Körper und Raum interessieren Karin Schwarzbek schon lange. Angefangen hat sie mit ordentlicher, figurativer Tafelbildmalerei, die sie konsequent weiterentwickelt hat. Ihre Ausstellung im Kunst(Zeug)Haus nun ist intensiv ortsspezifisch und zeigt einen souveränen Umgang mit gesellschaftspolitischen Fragen. 

Reto Pulfers Schaffen gleicht einem Rhizom: Es ist ein dicht geflochtenes System aus Materialien, Motiven und Geschichten. Mit jeder Ausstellung wächst es, transformiert sich in neue Räume und enthält immer auch frühere Zustände. Aktuell zeigt die Kunst Halle Sankt Gallen eine Einzelausstellung des Künstlers.

Seit Ende der 1970er entwickelt Silvia Bächli mit Beharrlichkeit und Konsequenz ein vielschichtiges zeichnerisches Werk, das die Möglichkeiten der Linie erkundet. Ein Zitat aus einem Gedicht der Lyrikerin Elizabeth Bishop gibt der umfassenden Ausstellung im Kunst Museum Winterthur Titel und Takt.

Was für ein Zauberer! Wer sich nur ein wenig vom entdeckungslustigen Blick des Kindes bewahrt hat, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Mit ‹Melencolia›, einer Folge paradoxer Bildwirklichkeiten, hat der in Belgien lebende Schweizer Bernard Voïta einen faszinierenden Auftritt in der Fotostiftung.

Früh beschäftigen ihn urbane Systeme und digitale Welten, seit einigen Jahren wendet sich Olaf Holzapfel aber ruralem Handwerk und pflanzlichem Material zu. Dabei bleibt das Interesse an Raster- und Raumbildung eine Konstante seines Werks, das zurzeit im Museum Haus Konstruktiv gastiert.

Animation — ‹T’as vendu mes rollers?› von Jeanne Hammel, Margaux Cazal, Louis Holmes, Sandy Lachkar, Agathe Leroux und Léa Rey-Mauzaize erzählt die Geschichte eines kleinen Jungens namens Lou.