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Jahresausstellung des Berufsverbands bildender Künstler*innen Hamburg

Me at the zoo - Ein 19 Sekunden langes Video, war 2005 Grundsteinlegung der Internetplattform YouTube. Platziert vor einem Elefantengehege erklärt der Protagonist und einer der Gründer von YouTube, Jawed Karim, das sich selbst Erklärende: Elefanten haben einen sehr langen Rüssel. Nur vier Jahre später merkte die Journalistin Virginia Heffernan in einem Artikel im New York Times Magazine an, dass die Technik der Redundanz, wie sie in den Filmen von Godard Verwendung fand, einen Höhepunkt der Raffinesse erreicht hatte. Sie war wesentlich zur Verdichtung von Information: Zu zeigen, zu erzählen und zu beschreiben. YouTube als Röhre, als Kanal verstanden, öffnete eine Schleuse zum Ausdruck für Jedermann: Du sendest. 

Im selben Artikel wird ein Firmenvertreter von Google zitiert, der bereits 2009 behauptet, auf YouTube werde innerhalb von 60 Stunden statistisch betrachtet mehr Datenmaterial hochgeladen, als die Hauptnetzwerke des U.S. Fernsehens, NBC, CBS und ABC, in 60 Jahren zusammen produzierten. Man kann sich vorstellen, dass die heutige Menge an Bildmaterial diese Zahlen bei weitem übersteigt.

Darum stellt sich längst die Frage nach der Analyse dieses Phänomens. Was bedeutet Digitalisierung für die Gesellschaften weltweit? Welches Potenzial steckt darin? Welche Formen von Degeneration bringt sie mit sich? Wie gestaltet sich ein verantwortungsvoller Umgang? Verselbständigt sich der Datenpool durch die Digitalisierung mit Hilfe von Algorithmen? Hat das Individuum bereits seine Entscheidungsmacht verloren? Was bedeutet Autonomie? Wo und wie verankern Individuen ihre Sinnlichkeit? 

23 künstlerische Beiträge zeigen in unterschiedlicher Herangehensweise eine Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Digitalisierung, fragen nach Lebensraum, Selbstwahrnehmung, Codierung oder Kommunikation, Verbindung oder Isolation. In der Ausstellung gibt es diverse Verweise darauf, dass im Nutzer-Sein und im Nicht-Nutzer-Sein immer ein Protest gegen die eigene Endlichkeit zum Ausdruck kommt, und die Sehnsucht nach Bedeutung ein starker Antrieb ist.

Jared Bartz, Wolfgang Block, Roland Doil, Maria Gibert, Şakir Gökçebağ, Anna Goldmund, Till F. E. Haupt, Sylvia Henze, Heilwig Jacob, Claus Kienle, Jeanne Lefin, Anabel Leiner, Dagmar Nettelmann Schuldt, Lena Oehmsen, Carsten Rabe, Silke Rath, Yutta Saftien, Marie Schirrmacher-Meitz, Wiebke Schwarzhans, Stilla Seis, Marianne Timander Korth, Gabriele Walter, Karin Witte

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Kunsthaus Hamburg
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