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Vom 5. April bis 20. Mai zeigen wir Bondy des französischen Kollektivs (LA)HORDE sowie Dance after the Revolution, from Tehran to L.A., and back der in Dubai lebenden iranischen Künstler Ramin Haerizadeh, Rokni Haerizadeh und Hesam Rahmanian. Beide Filme zeigen, wie Tanz Gemeinschaften bilden kann und dabei Grenzen überwunden werden.

(LA)HORDE
Bondy, 2017, 15:53 min

Bondy ist eine Stadt im Nordosten von Paris und Teil der Pariser Banlieue (Kylian Mbappé ist ihr berühmtester Bürger). Bondy und das Centre National de la Danse in Pantin gaben dem französischen Kollektiv (LA)HORDE den Auftrag, mit den Mitteln des Tanzes ein Porträt der Stadt zu machen. Daraus entstand der knapp sechzehnminütige Film Bondy. Rund fünfzig Personen haben an dem Projekt teilgenommen, darunter ein lokales Team von Cheerleadern, Tanzbegeisterte eines Clubs von Pensionierten, Schwimmerinnen des Synchronschwimmclubs, eine Gruppe von Motorradfahrer, aber auch Kids auf Tiktok. Der Film kommt ohne Kommentar aus, wir sehen, wie Tanz verschiedene Menschen verbindet und Gemeinsamkeiten schafft.

Ramin Haerizadeh, Rokni Haerizadeh, Hesam Rahmanian
Dance after the Revolution, from Tehran to L.A., and back, 2020, 36:30 min

Dance after the Revolution, from Tehran to L.A., and back (Tanz nach der Revolution, von Teheran nach L.A. und zurück) ist ein Film der in Dubai lebenden iranischen Künstler Ramin Haerizadeh, Rokni Haerizadeh und Hesam Rahmanian. Der Film zeichnet eine aussergewöhnliche Geschichte nach, die sich, sehr verkürzt, so schildern lässt: Aufgrund der islamischen Revolution von 1978/79 verlässt der Tänzer, Choreograf und Entertainer Mohammad Khordadian sein Land und lässt sich in Los Angeles nieder. Dort verdient er seinen Unterhalt damit, für die iranische Exilgemeinde zu tanzen. Gleichzeitig produziert er Videos, in denen er vorführt, wie persisch-arabischer, von Cabaret beeinflusster Volkstanz mit Jane Fondas Aerobic verbunden werden kann. Diese Lernvideos werden versteckt auf VHS-Kassetten zurück in den Iran geschmuggelt, sie gehen viral und werden, vielfach dupliziert, unter der Hand weitergereicht. Khordadians Tanz entwickelt sich zum populärsten Volkstanz im Iran – wo Tanzen in der Öffentlichkeit unter Bestrafung streng verboten ist. Heute kennen alle seine Tanz, wie es der Film am Ende zeigt: Dance the Khordadian! 2006 hatte sich Khordadian, der heute in Los Angeles lebt, in einem Fernsehinterview als homosexuell geoutet. Khordadian, als «König des Tanzes» bekannt, lässt in seinem Tanz oft Humor einfliessen und verbiegt die dabei Geschlechterrollen, indem er Männer zu Bewegungen inspiriert, die traditionell den Frauen vorbehalten sind.

Biografien:

(LA)HORDE ist ein Kollektiv, das 2013 in Marseille gegründet wurde. Es besteht aus Marine Brutti (*1985), Jonathan Debrouwer (*1985) und Arthur Harel (*1990). Sie arbeiten mit Tänzer:innen verschiedenster Herkunft, mit Amateur:innen, Randständigen, Sportler:innen, politischen Akteur:innen, aber auch, wie kürzlich, für Madonna. Dabei geht es immer darum, mittels Tanz die emotionelle, aber auch politische Kraft des Körpers freizulegen. (LA)HORDE leitet seit 2019 das Ballet national de Marseille.

Die drei iranischen Künstler Ramin Haerizadeh (*1975), Rokni Haerizadeh (*1978), Hesam Rahmanian (*1980) arbeiten seit 2009 zusammen und leben in Dubai im Exil. Sie zeigen ihre Arbeit international, u.a. 2022 in der NYU Abu Dhabi Art Gallery in Abu Dhabi, 2020 in der Schirn Kunsthalle in Frankfurt am Main und an der 22. Sydney Bienniale in Australien, 2018 in den Officine Grandi Riparazioni (OGR) in Turin, 2017 im MACBA in Barcelona, 2016 an der Liverpool Biennial. Die Kunsthalle Zürich zeigte sie 2015 mit der Ausstellung Slice a Slanted Arc Into Dry Paper Sky.

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