Hanspeter Bärtschi, Albert Suana, Dani Misteli — was zufällt

Als Pressefotograf hat Hanspeter Bärtschi ein geübtes Auge für den entscheidenden Moment. In seinen künstlerischen Arbeiten verlässt er jedoch das Gegenständliche und lotet mit einer breiten Palette an Techniken die Grenzen der Fotografie aus. Bei diesem meditativen Entstehungsprozess dienen ihm eine Lochkamera und eine alte Polaroidkamera als passende Instrumente Durch den Einsatz eines ausgeklügelten Maskensystems, bei dem bedruckte transparente Folien verwendet werden, vermag er verschiedene Bildinhalte kunstvoll miteinander zu kombinieren, einschliesslich digitaler Elemente. Diese in den Lichtkanal, vor die Projektionsfläche platzierten Masken, erzeugen die beabsichtigte Mehrschichtigkeit. Die potentielle Unberechenbarkeit seiner analogen Aufnahmegeräte ist Teil seines künstlerischen Konzepts. Bärtschi schafft damit bewusst Raum für das Absichtslose und Zufällige und öffnet damit den Blick für verborgene Strukturen und tieferliegende Muster.

Albert Suana ist ein Aargauer Künstler mit spanischen Wurzeln. Er lebt und arbeitet in Aarau/Rombach. Von 2005 bis 2013 verbringt er eine intensive Schaffensphase in einer kleinen Künstlergemeinschaft in Barcelona. Dort vertieft und verfeinert er seine Bildsprache. Er experimentiert immer wieder mit neuen Materialien und Techniken. Eine besondere Leidenschaft hegt er für das Stilmittel der Collagen-Mischtechnik. Davon hat er eigens für diese Ausstellung eine Reihe von Kleinformaten kreiert. Seine Themen und Arbeiten stehen ohne Ausnahme im Diskurs mit der sozialen Gesellschaft. Zu sehen sein wird auch sein aktuellstes Projekt, RAWS 2.0, eine grossflächige Couvertfenster- Installation, die im wahrsten Sinne einen Raum existenzieller Identitätssuche eröffnet.

Dani Misteli, 1961 in Solothurn geboren und in Bellach aufgewachsen, lebt und wirkt heute in Locarno. Der Lehrer und Illustrator mag es gleichermassen, mit Farben, mit Holz und anderen Fundsachen aus seiner Umgebung, aber auch mit digitalen Mitteln zu arbeiten. So läuft aktuell ein Bühnenprogramm mit seinem Freund und Musiker Willy Schnyder, für das Misteli die Visualisierungen gestaltet hat. In allem steckt eine Aussage, eine Bedeutung, eine Auslösung, eine Idee, eine Inspiration. Die Augen offen behalten; sehen, was ist, und erkennen, was es macht. Mit sich und mit uns. Die Natur, die Welt, das Leben in und um uns, deren Schönheiten und Zumutungen, bewusst oder zufällig entdeckt. Diese Eingriffe von aussen drängen Misteli zu Rück-Interventionen. Die Bilder und Installationen im Schlösschen zeigen, wohin solche Aus- und Ineinander-setzungen in der letzten Zeit geführt haben.