Maria Mathieu - Filz konkret

Joseph Beuys ist schuld daran, dass wir Filz fast nur noch in Form schmuddelbrauner Anzüge kennen. Dabei gibt es die Fasermatten auch ganz unverfilzt, quadratisch und reinfarbig. Etwa in den konstruktivistischen Bildobjekten der Bremerin Maria Mathieu.

Knallig leuchtet roter Filz über gelbem Grund, oder schlichtes hellgrau verbirgt tiefes Sehnsuchtsblau bis auf ein Pfeil-Dreieck, das auf Entferntes hinweist. Die Konstruktionen aus geometrischen Formen und Linien sind in Wahrheit spontan komponierte Impressionen. Ihre Bildfindungen, ihr Material- und Farbeinsatz ist vollkommen unbefangen, die Prinzipien der konkreten Malerei teilweise aufgehoben, was sie aus der Reihe der jungen Konstruktiven überraschend herausragen lässt.

Auf ihrer erste Einzelausstellung 2006 (bei uns 2012) folgten schnell aufeinander viele Preise und Stipendien. Der Schülerin von Katharina Hinsberg steht eine vielversprechende Laufbahn bevor.