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Teil II

«Jemand dort oben mag dich!»
Jeder historische Augenblick ist auf seine eigene Art aussergewöhnlich. Besonders intensiv sind Momente der Erinnerung und des Abschieds, jene des individuellen Verschwindens wie auch jene der Übergänge oder Verluste. Dann scheinen die Veränderungen spürbar; die Wirklichkeit, die Tatsachen finden unter anderen Vorzeichen statt. Vielleicht existieren wir heute in einer solchen Schwellenepoche, die von vielen Menschen als Krisenzeit wahrgenommen wird?

R.A.W. or the sirens of Titan kann und will auf diese Frage keine theoretische, keine dogmatische Antwort geben. Aussagekräftig sind die konkreten kulturellen Handlungen und Werke – wie jener 1959 von Kurt Vonnegut publizierte Zukunftsroman exemplarisch thematisiert, den wir als Ausgangspunkt der Ausstellung R.A.W. gewählt haben: The sirens of Titan: Ein winziges Artefakt beeinflusst die gesamte Zivilisationsgeschichte, formt Wahrheiten und Realitäten. Das erhoffen wir uns auch von der Kunst.

«Artefakt, Realität, Wahrheit»; diese Begriffe können – in Abwandlung der Goethe’schen Sentenz vom «Wahren, Schönen und Guten» – einer antinomischen Diskussion der Gegenwartskunst dienen, selbst wenn diese sich bewusst/unbewusst und für uns glücklicherweise jeder objektiven, linear-logischen Beschreibung bzw. Begrifflichkeit entzieht, gar verweigert.

R.A.W. or the sirens of Titan zeigt in 10 Räumen Einzelwerke oder Werkgruppen zeitgenössischer Künstler:innen – die auf je eigene Art und Weise Zeitgeschichte, die Geschichten des Denkens und der Sinne, in Gestalt, in Töne, in Licht, in Poesie, in Bilder, in Leben verwandeln.

In der Ausstellungszeit dienen die beiden Häuser der Heinrich Gebert Kulturstiftung Appenzell als «Museumsbox», als «musée imaginaire», als Plattform einer Kunst, die der Ohnmacht des Augenblicks auf allen Ebenen die Macht des Schöpferischen entgegenstellt: Springteufel, die Vorstellungs- und Wirklichkeitsräume öffnen.

Eingeladen sind: Judith Albert, Miriam Cahn, Valérie Favre, Asi Föcker, Agnès Geoffray, Roswitha Gobbo, Diana Michener, Martina Morger, Suzanne Treister, Birgit Widmer.

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Zehn in Appenzell Hinweis Kunstbulletin 6/2022

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Kunstmuseum / Kunsthalle Appenzell
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