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Auf Empfehlung der Eidgenössischen Kunstkommission bedachte das Bundesamt für Kultur im Jahr 2007 die Kunstvermittlerin Véronique Bacchetta, den Architekturhistoriker KurtW. Forster sowie die beiden Künstler Peter Roesch und Anselm Stalder mit je einem PrixMeret Oppenheim. Die zum siebtenMal verliehenen Preise zeichnen Schweizer Kunstschaffende, Architektinnen und Architekten, Kunstvermittlerinnen und Kunstvermittler aus, die älter als 40 Jahre sind und deren Arbeit aus der Sicht der Kommission eine besondere Bedeutung und Aktualität für die Kunst oder Architektur der Gegenwart besitzt. Die hier publizierten Interviews geben einen Einblick in die Überlegungen, die Erfahrungen und Haltungen, die das Schaffen undWirken der Preisträger begleiten. Gemeinsam mit den Preisträgerinnen und Preisträgern rücken auch die Gesprächspartner ein wenig ins Rampenlicht; eswaren dies für 2007 Barbara Basting, Lionel Bovier, Jacqueline Burckhardt und Hilar Stadler.
Einleitend ein paarWorte zu den Ausgezeichneten: Mit Peter Roesch wählte die Kommission einen Zeichner und Maler, der unspektakulär auftritt und doch seit langem präsent ist, von Vielen wahrgenommen und geschätzt, ein «painter's painter». Roesch's Arbeiten bilden eigene Universen aus, die der Künstler formal in ihrem Innern entwickelt und zum Abschluss führt. Gleichzeitig hat sich mit den komplexen Farbgestaltungen für öffentliche Räume, die Roesch in den letzten Jahren realisieren konnte, auch einWerkbereich mit starker Aussenwirkung ergeben, der inzwischen breit rezipiert und diskutiert wird.
Ein weiterer Prix Meret Oppenheim für die künstlerische Arbeit ging an Anselm Stalder. Stalder wurde im Zusammenhang mit derWilden Malerei entdeckt und galt in den frühen achtziger Jahren als einer der Jungstars der Schweizer Kunstszene. Bald zeigte sich, dass seine künstlerische Praxis breiter und intellektuell komplexer angelegt ist als der Diskurs um ein bestimmtes Medium oder inhaltliches Programm. Anselm Stalders Arbeit hat sich bis heute mit grosser Kontinuität im Spannungswechsel zwischen Bildern und Sprache, Figurationen und Farbfeldern, Objekten, Repliken und Projektionen weiterentwickelt.
Mit dem Preis an Véronique Bacchetta würdigte die Kunstkommission die eigenständige und weithin beachtete Arbeit der Direktorin des Genfer Centre d'édition contemporaine. Der Kuratorin ist es gelungen, die kleine, lokal ausgerichtete Institution zu einem qualitativ hoch stehenden und international renommierten Ort für Gegenwartskunst zu entwickeln. Gemeinsam mit den Künstlerinnen und Künstlern realisiert sie hier seit Jahren Ausstellungen und Künstlereditionen, welche die Grenzen und Möglichkeiten der Formate immer wieder neu ausloten.
Professor Kurt W. Forster schliesslich ist von seiner Vielseitigkeit, von der intellektuellen Statur wie von der geistigen und physischen Mobilität her eine aussergewöhnliche Persönlichkeit des Kultur- und Wissenschaftsbetriebes. Man könnte den international operierenden Kunst- und Architekturhistoriker unter den verschiedensten Vorzeichen ehren; die Kunstkommission und ihre Architekturexperten verliehen ihm den Prix Meret Oppenheim insbesondere für seinen Beitrag zur zeitgenössischen Architektur und ihrer Vermittlung.
Schliesslich gilt es noch eine offene Schuld des letzten Jahres zu begleichen, die aus der Hektik des Produktionsabschlusses entstand: Das Interview von Hans-Joachim Müller mit Robert Suermondt wurde versehentlich nicht in seiner letzten und gültigen, sondern einer vorhergehenden Version gedruckt. Der Fehler lässt sich nicht rückgängig machen, aber er lässt sich begrenzen: Das vorliegende Heft enthält noch einmal das Interview mit Robert Suermondt auf Deutsch; die gültige französische Version findet sich - wie übrigens alle bisher gedruckten Interviews - auf der Homepage des Kunst-Bulletin.

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