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Atelier de gravure Moutier — 50 Jahre Druckkunst!

Moutier — Das Handwerk mag ein traditionelles sein, die Herangehensweise ist es keineswegs! Das Atelier de gravure Moutier besteht seit 1973 und ist seit 2009 als Verein organisiert. Hier werden verschiedene Drucktechniken wie Lithografie, Holzschnitt, Hochdruck und Tiefdruck angeboten. Besonders hervorzuheben ist die Heliogravüre, ein kaum verbreitetes Tiefdruckverfahren. Arno Hassler, Bildhauer, Fotograf und Lithograf aus Graubünden, hat es über die Jahre verfeinert und weiterentwickelt und das abgelegene jurassische Talbecken damit zu einer wichtigen Anlaufstelle für zahlreiche Kunstsschaffende gemacht. Mit seiner Pensionierung im vergangenen Jahr übernimmt nun die nächste Generation die Leitung. Derzeit teilen sich drei Personen eine Vollzeitstelle: Romain Crelier, der seit 2009 im Atelier arbeitet, sowie Simon Beuret und Jéromine Schaller, die sich während den letzten drei Jahren auf einzelne Druckverfahren spezialisiert haben.

Die Begeisterung und Hingabe für dieses einzigartige Handwerk sind im Atelier de gravure spürbar – besonders in einer intensiven Woche wie dieser während einem fünftägigen Workshop. Jede Ecke des Ateliers wird von den vier Teilnehmenden, ob erfahren oder nicht, genutzt, um die verschiedenen Techniken auszuprobieren. Das gemeinsame Erforschen von Ideen steht dabei im Vordergrund. Beuret zeigt sichtbare Freude, wenn ein dreifarbiger Lithografie-Druck gelingt. Denn Lithografien werden normalerweise einfarbig gedruckt, doch eine Künstlerin aus Marseille habe Beuret davon berichtet, wie mit einfachen Mittel, das Verfahren auch dreifarbig möglich sei. Diese Methode muss im Atelier de gravure natürlich ausprobiert werden – das Drucken bleibe immer wieder aufs Neue ein unvorhersehbares Abenteuer!
 
Anlässlich des 50-Jahre-Jubiläums ist im Musée jurassien des Arts in Moutier eine zweiteilige Ausstellung mit den Druckerzeugnissen des Ateliers zu bewundern. Der erste Teil, der bereits vorüber ist, präsentierte die «Klassiker» der Druckgrafik wie Markus Raetz. Doch nun ist es Zeit für eine jüngere Generation!

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