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Fumetto 2023 — Heimelige und unheimliche Comic-Welten

Luzern — Man weiss gar nicht, wo hinschauen, so voller Formen, Farben und Details ist die Fantasiewelt von Jakup Ferri (*1981, Pristina): Am Boden ausgelegt sind bunte Teppiche mit geometrischen Mustern, an den Wänden hängen grossformatige Gemälde und gestickte Zeichnungen, bevölkert von unzähligen tanzenden, musizierenden und schwatzenden Menschen, Tieren und seltsamen Mischwesen.

Gerade so, wie sich Ferris bunter Kosmos im Kunstmuseum Luzern ausgebreitet hat, so tut es in diesen Tagen das Comic-Festival Fumetto in der ganzen Stadt. Eine Woche lang ist in zehn Hauptausstellungen und rund dreissig kleineren Nebenausstellungen Comic-Kunst zu entdecken – darunter eben auch jene von Ferri, die im kosovarischen Pavillon auf der Biennale Venedig 2022 bereits ins Auge stach.

Nicht alle Fantasiewelten, denen man auf dem diesjährigen Fumetto begegnet, sind indes so unbeschwert und bunt wie die von Ferri. Ins nahezu Monströse driften sie zum Beispiel bei Marie Pohl (*1982, Hamburg) alias Marijpol. Ihre Bleistiftzeichnungen sind im Kunstraum sic! Elephanthouse zu sehen und erzählen vom ganz gewöhnlichen Alltag dreier Freundinnen mit besonderen Körpern: Petra ist eine muskulöse Bodybuilderin, Ulla eine Riesin, Denise mit Schlangengliedern ausgestattet.

Immer wieder trifft das Fantastische aufs Alltägliche und umgekehrt: Die Ecuadorianerin Paola Gaviria Silguero (*1977, Quito) hält in der Lobby des Hotels Schweizerhof das Kommen und Gehen in Zeichnungen fest, die dann nach und nach aufgehängt werden. Und Terhi Adler (*1989, Helsinki) hat im Roten Haus, einer alten Industriehalle, ein ganzes Wohnzimmer eingerichtet. In einer Art dreidimensionalem, begehbaren Comic-Panel haben es sich eine menschengrosse Katze, eine junge Frau und ein Wesen mit einem Pflanzentopf als Kopf gemütlich gemacht, während sie darüber diskutieren, ob man wieder mal raus aus den eigenen vier Wände sollte – Corona lässt grüssen.

Düsterer ist die Atmosphäre bei Hannele Richter (*1989, Helsinki), die ebenfalls im Roten Haus zu sehen ist. In einem nachgestellten, verlassenen Wohnzimmer flackert ein schwarz-weisser Krimi über einen alten Fernseher, an den Wänden hängen Richters Zeichnungen: Frauen ohne Pupillen, ein sich zersetzendes Eichhörnchen, zerbrochene  Fensterscheiben. Das Unheimliche und Dunkle, es ist in der vermeintlich heiteren Comic-Welt des Fumetto nie weit entfernt.

Diverse Ausstellungsorte, 18.–26.3.2023, täglich 10–20 Uhr

www.fumetto.ch

Instituzioni

Titolo Paese Località Dettagli
Fumetto
Svizzera
Luzern
Svizzera
Luzern

Autori

Dettagli Nome Ritratto
Tobias Söldi

Mostre / Eventi

Titolo Data Tipo Località Paese Dettagli
Fumetto 2023 - Esposizione monumentale /festival Luzern Svizzera
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Esposizione monumentale /festival
Luzern
Svizzera